Salzwedeler schießt um sich

Salzwedel l Es ist der 19. September 2015, als Richard P. (Namen von der Redaktion geändert) eine Nachricht von Rebeca C., seiner damaligen Freundin, erhält. Demnach habe ihr Exfreund, Jens K., angekündigt, dass er gegen 20.30 Uhr bei ihr sei, um eine teure Hifi-Anlage von ihr abzuholen und wenn sie nicht die Tür öffne, würde er sich gewaltsam Zutritt zur Wohnung verschaffen.

Das schreibt die junge Frau Richard P., der einen Freund zur Unterstützung ruft. Die Männer machen sich sofort auf den Weg. Mit dabei haben sie einen Schlagstock und eine CO2-Pistole.

Vor der Wohnung angekommen, treffen die Männer auf Jens K.. Dann passiert alles recht schnell. Richard P. nimmt sich zuerst den Schlagstock, der ihm vom Ex seiner Freundin aus der Hand geschlagen werden kann. Schnell greift P. zur modifizierten CO2-Pistole und fängt an, abwechselnd auf das Opfer und dessen Auto zu schießen. K. kann sich mit den Händen vor den Metallkugeln schützen und wird leicht verletzt.

Nachbarn alarmieren angesichts des Streits die Polizei, die Richard P., der sich vehement wehrt, festnehmen kann. Es ist nur eine der Taten, wegen der sich der 27-jährige Salzwedeler am Dienstag im Amtsgericht verantworten musste. Weiterhin ist er zum wiederholten Mal ohne Führerschein und stark alkoholisiert mit seinem Fahrzeug unterwegs gewesen, bis er schlussendlich am 19. November des vergangenen Jahres einen Unfall bei Binde verursacht hat. Auch nach dieser Tat wehrte er sich gegen die Polizisten und beleidigte die Beamten, die ihn mitnehmen wollten.

Alles in allem haben am Dienstag in der vierstündigen Verhandlung mehrere Zeugen und Polizeibeamte ausgesagt. Ein Urteil hat Richter Klaus Hüttermann noch nicht gesprochen. Der Fortsetzungstermin ist für den 13. September anberaumt.