1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. Kreativität, Spaß und Natur im Fokus

Grundschule Kreativität, Spaß und Natur im Fokus

Mit einem kreativen Nachmittagsangebot geht die Freie Schule Altmark in Depekolk einen neuen Schritt und bietet künftig einen Hort an.

Von Alexander Rekow 14.08.2017, 10:35

Depekolk l Emsig huschen einige Kinder der Freien Schule Altmark durch die Gänge der Kinder- und Bildungseinrichtung. Neugierig schauen sie in die Räume, die ihnen künftig zur Verfügung stehen. „Hier ist die Druckerei“, ruft eines der Kinder. Das Angebot in Depekolk hat sich nämlich mit dem neuen Schuljahr erweitert.

Für die Erzieher erschließt sich nun ein weiteres Aufgabenfeld, für das sie in der Vergangenheit viel vorbereitet geleistet haben: einen Hort für die Kinder. „Bisher hatten wir nur drei Kinder im Hort“, weiß die Leiterin der Kindertagesstätte „Purzelbaum“. Doch das hat sich geändert. „Ein großer Schwung aus der Kindertagesstätte wechselt jetzt in die Grundschule“, sagt Myriam Tzschentke, und für sie wurden nun Hortplätze geschaffen.

Der Bedarf habe sich in den vergangenen Jahren dahingehend geändert. „Immer mehr Eltern wünschen eine Nachmittagbetreuung“, berichtet die Leiterin. Das liegt laut Tzschentke zum einen an der sich verändernden gesellschaftlichen Situation, zum anderen daran, dass immer mehr Mütter und Väter gemeinsam arbeiten gehen und somit kein Elternteil zur Betreuung des Kindes zu Hause bleiben kann. Zudem werde der Hort den alleinerziehenden Müttern und Vätern gerecht. Kinder, die vorher noch direkt nach der Schule mit dem Bus nach Hause oder von den Eltern abgeholt worden sind, können nun ihre Nachmittage im Hort verbringen.

Damit die Kinder nicht nur abwechslungsreiche, sondern auch biologisch nachhaltige Nachmittage haben und zudem noch etwas dabei lernen sollen, haben sich die Lehrkräfte und Pädagogen der Einrichtung einiges einfallen lassen. Zum einen werden die Hortkinder frisch und biologisch Kochen. Damit auch die Teller mit gesundem und frischem Gemüse gefüllt werden können, heißt es vorher, den Schulgarten bewirtschaften. Selbstverständlich ohne Pestizide oder Genmanipulation. So lernen die Kinder früh einen bewussten Umgang mit den Gütern der Natur – denn wer ernten möchte, muss vorher anpflanzen und gießen. Daher legen die Pädagogen viel Wert auf ihr Garten- und Kochangebot. Wenn dann doch noch etwas fehlen sollte, wird regional und saisonal im Bioladen nachgekauft.

Ein weiteres Glanzlicht dürfte ab diesem Schuljahr die tiergestützte Arbeit werden. „Einmal die Woche wird eine Pädagogin mit ihren Hund zu uns kommen“, freut sich Myriam Tzschentke. So finden die Kinder eine besondere Abwechslung zu ihrem Schulalltag, lernen den Umgang mit dem Tier und die Verantwortung dem Geschöpf gegenüber. Je nachdem wie die Kinder das Angebot dann annehmen werden und sich der Erfolg entwickelt, wird das Angebot ausgebaut, erklärt die Leiterin der Kindertagesstätte.

Dass das Aneinanderreihen von Buchstaben nicht nur schulischer Alltag sein muss, sondern sich damit auch spaßig Zeitungen füllen lassen, können die Kinder der freien Bildungseinrichtung nun selbst ausprobieren. Denn im oberen Stockwerk befindet sich neben einem Computer mit Internet auch eine hauseigene Druckerei. Diese durften die Neu-Hortkinder Mira und Maya vorab testen und begutachten.

Dass die Kinder in Depekolk nicht nur den schulischen Lehrstoff vermittelt bekommen, sondern sich auch mit ihrer Region und der darin befindlichen Flora und Fauna auseinandersetzten, beweisen die Nachmittags-Exkursionen. Regelmäßig heißt es dann für die Kinder: Raus in die Natur. Dort gehen sie dem Leben in den Wäldern und auf den Feldern auf die Spur. Welcher Zapfen oder welches Blatt gehört zu welchem Baum? Welche Tiere leben in den heimischen Wäldern? Welche Pflanzen können dem Menschen nützlich sein und welche sind gar giftig? So lernen die Kinder einen gesunden Umgang mit den Tieren und Pflanzen der Region und entwickeln ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit.

Zudem wird es in Depekolk einen „Chillraum“ geben, in dem sich die Kinder zurückziehen können. Zum Toben steht eine kleine Turnhalle bereit und zum Basteln mit Holz ein uriger Werkraum. Damit liegt Kreativität, Spaß und die Natur im Fokus der Bildungseinrichtung.