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Grundschulen Weniger Unterstützung für die Jüngsten

Einige Grundschulen im Altmarkkreis Salzwedel müssen im neuen Schuljahr ohne die Hilfe von pädagogischen Mitarbeitern auskommen.

Von Antje Mewes 31.07.2018, 16:59

Salzwedel l Noch gut eine Woche lang können die Schüler in Sachsen-Anhalt ihre Ferien genießen. Alle Schulanfänger sind sicher schon gespannt, was sie erwartet, nachdem sie die begehrten Zuckertüten bekommen haben. Eine völlig neue Welt mit großen Herausforderungen strömt auf die Jungen und Mädchen ein. Da kann so mancher Neuling im Schulalltag Hilfe gut gebrauchen. Die gibt es von den pädagogischen Mitarbeitern. Sie helfen beim Lernen im Unterricht, beim Eintragen der Hausaufgaben oder anderer Mitteilungen an die Eltern und vielem mehr. „Pädagogische Mitarbeiter fördern und begleiten“, sagt die Vorsitzende des Kreis-Bildungsausschusses Angelika Scholz. Gerade für die Inklusion, bei der es einige Kinder in der Schuleingangsphase aufgrund von Handicaps schwer haben, sich einzufinden und mitzukommen, seien sie unverzichtbar. Ähnlich sei es an Schulen mit vielen Kindern von Migranten.

Die pädagogischen Mitarbeiter springen auch ein, wenn Lehrer kurzfristig ausfallen, übernehmen Pausenaufsichten, kümmern sich um die Abläufe im Schulalltag oder helfen bei Veranstaltungen. Oft übernehmen sie Arbeitsgemeinschaften und andere außerschulische Angebote. „Das ist sehr individuell, die Schulleitung entscheidet, wie die pädagogischen Mitarbeiter im Einzelnen eingesetzt werden“, erklärt die Vorsitzende. Sie muss es wissen, arbeitet sie doch selbst seit vielen Jahren in diesem Job.

Aus ihrer Sicht sollten alle Schulformen von der Unterstützung pädagogischer Mitarbeiter und der von Schulsozialarbeitern profitieren können. An zweizügige Grundschulen gehörten auch zwei pädagogische Mitarbeiter.

Soweit die Theorie, in der Praxis sieht es anders aus. Im kommenden Schuljahr sind für den Altmarkkreis 20 pädagogische Mitarbeiter an Grundschulen geplant. Es gibt in der Westaltmark aber 23 dieser Bildungsstätten. „Das Landesschulamt arbeitet gemeinsam mit den Schulen weiterhin an Lösungen, um zum Schuljahresbeginn eine möglichst ausgewogene Grundversorgung aller Schulen im Altmarkreis Salzwedel sicherstellen zu können“, erklärt Stefan Thurmann, Pressesprecher des Ministeriums für Bildung des Landes Sachsen-Anhalt. Aktuell könne zur konkreten Ausstattung der Schulen mit den Fachkräften noch keine Aussagen getroffen werden, dies sei erst zu Schuljahresbeginn möglich.

Fest stehe, dass neben den 20 an Grundschulen 30 pädagogische Mitarbeiter an Förderschulen und zwei an der Lessing-Gemeinschaftsschule in Salzwedel tätig sein werden, erklärt Thurmann. Lediglich die Wanderschule in Gardelegen wird eine zusätzliche pädagogischen Mitarbeiterin erhalten.

Grundsätzlich bestehe das Bemühen, sofern dringender Bedarf besteht, der anderweitig nicht ausgeglichen werden kann, zumindest mit befristeten Einstellungen Abhilfe zu schaffen. Thurmann: Dies gilt auch für die Nachbesetzung von Mitarbeitern, die sich erfolgreich auf eine Stelle im Schuldienst des Landes beworben haben.“

Zudem liefen derzeit die Haushaltsberatungen für den Landeshaushalt 2019. Ziel des Bildungsministers sei es, die Zahl der pädagogischen Mitarbeiter deutlich zu steigern. „Ein entsprechendes Konzept des Ministeriums geht von 1800 Kollegen aus. Aktuell liegt die Zahl bei etwa 1470“, sagt der Pressesprecher.

Eine Einsicht, die nach Meinung der Bildungssausschuss-Vorsitzenden zu spät kommt. Denn seit langem sei klar, dass Kollegen in den Ruhestand gehen, oder sich auf Lehrerstellen beworben haben, denn wie sie selbst hätten einige die Qualifikation, da sie ein entsprechendes Studium absolviert haben. Es sei versäumt worden, rechtzeitig für Nachwuchs in diesem Bereich zu sorgen.