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Handaufzucht Versprochen: Gans Nils landet niemals im Ofen

Ein Paar aus Bombeck zieht eine Gans per Hand auf. Die Rettung für den vier Wochen alten Nils.

03.08.2018, 19:00

Salzwedel l Diese Abkühlung kam für Nils wie gerufen. Donnerstagmittag stürzte sich die vier Wochen alte Gans unter die Fontäne des Brunnens am Rathausturmplatz. Dabei hatte das noch flauschige Tier seine Adoptiveltern immer im Blick. Daniela Bommert (26) und Roger Broz (54) ziehen Nils per Hand auf.

So ging es für die Gans oder den Ganter – das Geschlecht ist noch nicht bekannt – auch zum Einkauf auf den Bauernmarkt und in die Salzwedeler Innenstadt. Das Küken zog dabei natürlich viele Blicke auf sich. Ganz brav watschelte Nils seinen Eltern hinterher.

„Zuhause lassen können wir ihn nicht. Der schreit so laut, wenn wir als seine Bezugspersonen nicht da sind“, berichtete Roger Broz im Gespräch mit der Volksstimme. Der Bombecker wurde von seiner Chefin, die eine Gänsezucht betreibt, gefragt, ob er das Waisenkind aufnimmt. Nils war nämlich ein Nachzügler, schälte sich erst eine Woche nach seinen großen Geschwistern aus dem Ei und wäre deshalb wahrscheinlich nicht alt geworden. „Er war so klein und schwach“, erinnert sich Roger Broz, dass der (oder die) Kleine anfangs gut in eine Gürteltasche passte.

In Bombeck hat es Nils nun richtig gut, denn bei Roger Broz leben noch eine Ziege, ein Meerschweinchen, Kaninchen, eine Katze und zwei Hunde. Stubenrein ist die Gans aber noch nicht. „Der macht wirklich überall hin“, erzählt Broz und freut sich schon darauf, wenn Nils groß genug ist, um auf dem Hof zu leben. Daran setzt das Küken derzeit alles. In den vergangenen vier Wochen hat es sein Gewicht fast verzehnfacht.

Angst vor seiner Zukunft muss Nils in Bombeck definitiv nicht haben, verspricht sein Ziehvater. „Er darf uralt werden“, betont Roger Broz, dass die Gans niemals im Kochtopf oder Backofen landet.