1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. Flugbegeisterte heben ab

Himmelwärts Flugbegeisterte heben ab

Saisonauftakt und Feier zum 25-jährigen Bestehen für die Mitglieder des Luftsportvereins Salzwedel in Klein Gartz.

Von Uta Elste 26.05.2017, 18:00

Klein Gartz l Für Patrik Gommelin und Karin Froeschmann war es eine Premiere: Sie saßen zum ersten Mal in einem Flugzeug. Der junge Polheimer, bislang im Modellflug unterwegs, nahm hinter Torsten Bunk im Doppelsitzer-Segelflugzeug Platz. Auch die Salzwedelerin Karin Froeschmann fasst sich ein Herz und setzte sich zu Holger Schilling aus Brietz ins Cockpit seines Kleinflugzeuges. Beide waren hinterher begeistert. „Es war anfangs holpriger als ich gedacht hatte, und man merkt den Wind“, erzählte Patrik Gommelin.

Den ganzen Tag über hoben auf dem Areal in Klein Gartz die Flugzeuge ab und setzten wieder zur Landung an. „Wir wollen mit einem Tag der offenen Tür in erster Linie unseren Sport verbreiten“, erklärte Torsten Bunk, stellvertretender Vorsitzender des Vereins. Mitunter gewinnen die Luftsportler so auch neue Mitglieder, beispielsweise Stephan Timm, der vor zwölf Jahren das Fliegen einfach ausprobierte und dann dabei blieb.

Derzeit hat der Luftsportverein 20 Mitglieder. Im vergangenen Jahr wurde für die Ausbildung von Segelfliegern ein weiterer Doppelsitzer angeschafft, so Torsten Bunk weiter. Jetzt stemmen die Luftsportler mit dem Bau einer Halle ein weiteres Projekt, das Unterstützung und viel Eigenleistung erfordere. „Der Trend geht auch hierzulande zu privaten Maschinen.“

Allerdings wissen die Hobbyflieger, dass ihr Saisonauftakt nicht nur Interessenten für die Fliegerei anlockt. „Der kulturelle Aspekt, das Beisammensein ist vielen ebenso wichtig. Wir sind schließlich auch das Ziel zahlreicher Ausflügler.“ Daher stand für die Kinder auch eine Hüpfburg bereit, und die Feuerwehr sorgte für Nachschub auf dem Grill.

Und doch verfehlen die Flugzeuge ihre Anziehungskraft auf die Besucher nicht, vor allem Exemplare wie der Gyrocopter oder der Ultraleicht-Flywhale der Flugschule aus Stechow, kurz „Willi“ genant. Für den Piloten Winfried Rall war der Ausflug mit „Willi“ in die Altmark nicht nur ein Wiedersehen mit zahlreichen früheren Flugschülern. Er wurde am Himmelfahrtstag nicht nur 64 Jahre alt und konnte auf 50 stolze Jahre als Flieger zurückblicken. Seit seinem 14. Geburtstag seien derart 35 000 Flugstunden zusammen gekommen. „Man kann sich wie ein Vogel bewegen“, beschrieb er die Faszination, die das Abheben in die Lüfte nach wie vor auf ihn ausübt.