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Hotelkonzept Grünes Licht für Waldheim-Resort am Arendsee

Nur mit der Änderung des Flächennutzungsplanes kann die Idee vom Waldheim-Resort aufgehen.

Von Helga Räßler 01.11.2018, 14:00

Arendsee l Die beiden Investoren Matthias Pawlas und Dirk Stehr stellten am Montagabend zusammen mit ihrem Planer Cornel Neuhaus ihr Waldheim-Resort-Projekt im Arendseer Stadtrat vor. Aus der verfallenen Hotel-Ruine soll eine anspruchsvolle Hotelanlage werden (Volksstimme berichtete).

Doch anders als im Bauausschuss wurde dabei keine Öffentlichkeit hergestellt, so dass die anwesenden interessierten Bürger nicht zu Wort kamen. Aber auch die Stadträte hatten keine Fragen und stimmten dafür. Hinter vorgehaltener Hand ließ Ex-Bürgermeister Klaus Führ (Die Linke) vor Sitzungsbeginn im Hotel Deutsches Haus nur verlauten: „Das wird sowieso nichts!“

Offen meldete sich lediglich Stadtrat Jens Reichardt aus Sanne-Kerkuhn zu Wort, der bei der geplanten Zufahrt zum künftigen Bau- und späteren Hotelareal von der Landesstraße 5 aus in Höhe der Kurklinik-Zufahrt einen Kreisverkehr forderte. „Das macht keinen Sinn, da die Waldheim-Zufahrt eigentlich eine private Straße ist, auf der wesentlich weniger Verkehr herrscht als auf der L 5“, machte Cornel Neuhaus klar. Somit genüge eine Linksabbieger-Spur zur Kurklinik.

Er ging dann weniger auf die verschiedenen Bauten im Waldheim-Resort ein, sondern widmete seine Aufmerksamkeit mehr den planerischen Voraussetzungen, die nötig sind als Voraussetzung für die Realisierung. Das waren zum einen die Aufhebung der alten Bebauungsplan-Beschlüsse, zum anderen der Beschluss des neuen Bebauungsplanes sowie die dringend erforderliche Änderung des Flächennutzungsplanes.

„Bisher gilt ja das Gebiet als Sondergebiet Erholung“, sagte er. Aber seit 2017 gelte eine neue Baunutzungsverordnung. „Danach ist dort auch eine Mischung von Fremdenbeherbergung und Dauerwohnen möglich“, betonte er.

Und so beschlossen es die Ratsleute und legten fest, dass der Bereich von zirka 3,4 Hektar Größe als ein Gebiet der Fremdenbeherbergung mit Ferienwohnen und untergeordnetem Dauerwohnen zu entwickeln sein soll. Die Anlage solle aus einem Hotel mit 60 Zimmern, vier 4- und drei 2-geschossigen Gebäuden mit insgesamt etwa 74 Nutzungseinheiten (überwiegend Ferienwohnungen) von bis 100 Quadratmeter Größe bestehen. Man trage damit der Tatsache Rechnung, dass alle bisherigen Revitalisierugsversuche am Ex-FDGB-Ferienheim fehlgeschlagen seien und nun die Chance zum Neustart sei, merkte Bürgermeister Norman Klebe an.

Allerdings sind noch weitere umfangreiche Vorleistungen zu erbringen, ehe an den Neubau zu denken ist. In Abstimmung mit dem Kreisumweltamt habe es bereits aufwändige Umweltschutzuntersuchungen gegeben, so Neuhaus. Denn in dem seit 1994 verfallenden Komplex hätten sich Eulen- und Fledermausarten angesiedelt. „Wir haben Ausgleichskonzepte und -maßnahmen angefacht“, erklärte er. Ohne deren Umsetzung sei an eine Abrissgenehmigung nicht zu denken.

Bereits im Bauausschuss hatte Norman Klebe auf einen frühesten Termin für den Abriss im Herbst 2019 verwiesen. Vor 2020 sei ein Neubaubeginn illusorisch.