1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. Hundesportler empört über Steuerpläne

Hundesteuer Hundesportler empört über Steuerpläne

Empörung im Arendseer Hundesportverein: Die 45 Mitglieder sind gegen die Erhöhung der Hundesteuer um 100 Prozent.

Von Helga Räßler 06.11.2017, 11:58

Arendsee l Bei schönstem Herbstwetter mit Sonnenschein und Windstille machten sich 15 Mitglieder des Arendseer Hundesportvereins am Sonnabendnachmittag auf ihre Wanderung. Start war am Vereinsgelände hinterm Wasserturm an der Alten Poststraße.

Doch bevor es losging, machte Vizevereinsvorsitzender Falko Neumann seinem Ärger über die geplante Erhöhung der Hundesteuer Luft: „Von derzeit 30 Euro auf 60 Euro im Jahr ab 2018 - das sind 100 Prozent Erhöhung zu Lasten einiger weniger“, empörte er sich.

Sollte der Stadtrat diesen Beschluss während der heuten Sitzung doch noch fassen, wolle er Klage einreichen wegen der Diskriminierung der Hundehalter in Arendsee.

Als vor zwei Jahren die Diskussion um die Steueranhebung entbrannte, habe der Verein sich eindeutig dagegen positioniert. „Wir hatten vereinbart, dass wir als Verein den Hundebadestrand für die Stadt auf Vordermann bringen und pflegen, wenn es keine Erhöhung gibt“, erinnerte Neumann. Aber ein Jahr später war die Steuer doch wieder Thema. Deshalb sei es weder zur Strandbearbeitung noch zur weiteren Absicherung von städtischen Veranstaltungen gekommen.

Auch Neumanns Vereinskollege Jörg Fuchs sieht in den Bemühungen der Kommune, die Hundesteuer zu erhöhen und damit den Haushalt aufzubessern, eine eindeutige Diskriminierung der Hundehalter. Das ginge zudem zulasten gerade älterer Menschen, für die der Hund oft unersetzlich als „Bezugsperson“ sei. „Wenn Hunde besteuert werden, müsste auch für Pferde eine Steuer bezahlt werden“, meinte er.

Die Ratsmitglieder sollten sich Gedanken machen über andere Möglichkeiten zu Einsparungen oder Einnahmesteigerungen, um die Konsolidierung zu schaffen.

Besonders unangemessen finde er aber die Tatsache, dass der Stadtrat den Beschluss zur Verdoppelung der Steuer mehrheitlich ablehnte und der Bürgermeister dagegen sein Veto einlegte. „Und jetzt steht der Beschluss also erneut auf der Tagesordnung und der Bürgermeister droht mit der Kommunalaufsicht, wenn der Beschluss nicht nach seinem Willen zu Stande kommt.“

Trotzdem ließen sich die Hundefreunde den Tag nicht vermiesen und wanderten eine Stunde lang am See entlang. Anschließend trafen sie sich zum Herbstfest bei Kaffee und Kuchen am Vereinsheim wieder. Dort hatte Falko Neumann die am Morgen in Bretsch zusammen mit Jörg Fuchs und Volker Neumann geangelten Forellen geräuchert. Frisch aus dem Rauch schmeckten sie zu Brot und Salat ebenso wie gegrilltes Fleisch.

An den nächsten Sonnabenden ist wieder jeweils ab 14 Uhr Training in Gehorsam und Unterordnung auf dem Platz. Zu einem gemeinsamen Arbeitseinsatz treffen sich die Mitglieder am Sonnabend, 2. Dezember, bereits um 9 Uhr am selben Ort.