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Immobilie Niemand will den Schwarzen Adler

Um den Schwarzen Adler in Salzwedel loszuwerden, haben die Besitzer den Kaufpreis gesenkt. Konkrete Kaufangebote gibt es dennoch nicht.

Von Antonius Wollmann 02.02.2017, 10:56

Salzwedel l Auf den ersten Blick scheinen die Bedingungen perfekt: Das Gebäude liegt im Zentrum der Stadt und die Gewerberäume sind komplett vermietet. Dennoch findet sich für den Schwarzen Adler kein Käufer. Aus Altersgründen wollen die Besitzer die Immobilie loswerden.

Bereits mehrfach hatte das Hamburger Unternehmen Concept-Immobilien das Objekt im Auftrag der Eigentümer zum Kauf angeboten. Zuletzt im April des vergangenen Jahres. Damals riefen die Eigentümer einen Kaufpreis von 1,3 Millionen Euro aus.

Weil sich in der Zwischenzeit kein ernsthafter Interessent meldete, zogen die Besitzer die Konsequenzen und senkten den Preis um 100 000 Euro. „Die Resonanz ist dennoch immer noch sehr dürftig. Der Verkauf gestaltet sich ausgesprochen schwierig“, sagt Andreas Köhler, der zuständige Mitarbeiter von Concept Immobilien. Dass sich daran in naher Zukunft etwas ändert, schließt er aus. Dafür weise der Schwarze Adler aus Sicht eines Investors zu viele Mängel auf.

So sei die aufgerufene Summe immer noch sehr hoch und würde abschreckend wirken. Insgesamt würde die Immobilien-Branche derzeit nicht unbedingt boomen. Köhler sieht außerdem einen generellen Standortnachteil: „Eine Kleinstadt wie Salzwedel wirkt auf einen Investor auf den ersten Blick nicht attraktiv.“ Viele potentielle Käufer hätten die Sorge, dass das Mietniveau in der Hansestadt sinken wird. Die Investition könnte deshalb zum Bumerang werden.

Was beim Schwarzen Adler erschwerend hinzukommt: Der zum Gebäude gehörende Rathausturm befindet sich im Besitz der Stadt, ist also nicht im Kaufpreis enthalten. Auch unter ästhetischen Gesichtspunkten vergibt Andreas Köhler keine Bestnoten an das architektonische Herz der Salzwedeler Innenstadt: „Das Erscheinungsbild mit der abblätternden Farbe sieht wirklich nicht ansprechend aus.“

Doch ganz möchte der Mitarbeiter von Concept-Immobilien die Hoffnung nicht aufgegeben: „Eigentlich findet sich für jeden Topf irgendwann ein Deckel.“