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Infrastruktur Perfekte Abkürzung erst ab 2017

Der Ausbau des "Bundesfeldwegs" bei Ritze in der Altmark zur Kreisstraße startet voraussichtlich 2017. Probleme gibt es nach wie vor.

Von Antje Mewes 01.06.2016, 03:00

Salzwedel l Oh Gott, schon wieder erwischt. Obwohl die Polizei in regelmäßigen Abständen das Durchfahrtverbot auf dem sogenannten Bundesfeldweg zwischen der Bundesstraße 190 und Ritze kontrolliert, ist die Versuchung groß. Er ist die perfekte Abkürzung zum Lokschuppenkreisel mit Anbindung an die Bundesstraßen 71 und 248. Und deshalb herrscht dort reger Verkehr – wenn auch eigentlich verboten.

Der Feldweg ist 2012 gesperrt worden, nachdem die deutsche Bahn mit dem Argument interveniert hatte, der dortige Bahnübergang sei für derartige Verkehrsströme ungeeignet. Nach mehrfachen Forderungen aus der Bevölkerung, eine Lösung zu finden, hatte Landrat Michael Ziche die Initiative ergriffen. Der Kreis will den Feldweg nun zu einer Straße ausbauen und damit gewissermaßen eine Nordumfahrung für die Hansestadt schaffen.

Das Projekt befindet sich weiterhin in der Vorplanung, erklärte Kreissprecherin Birgit Eurich auf Nachfrage. Aktuell erfolgt eine Verkehrszählung an bestimmten Knotenpunkten. Sie sind entscheidend für eine Verkehrsprognose zur Auslastung der künftigen Kreisstraße. Vor einigen Tagen sind zudem Erkundungsarbeiten zum Untergrund erfolgt. Rund 238.000 Euro kosten die Vorplanungen. Das Geld ist in den laufenden Haushalt eingestellt.

Probleme gibt es beim Ankauf der erforderlichen Grundstücke. „Noch nicht alle Eigentümer haben ihre Bereitschaft erklärt“, informierte die Kreissprecherin. Das ist auch der Grund dafür, dass sich der Straßenbau verzögert. Ursprünglich war der Baustart bereits für 2015 geplant.

Vorgesehen ist eine Fahrbahnbreite von mindestens 5,5 Metern. Hinzu kommen Nebenanlagen, wie Bankette, Gräben und ein Bereich für Straßenbäume. Zudem werde bei solchen Vorhaben immer Platz für einen begleitenden Radweg eingeplant, sagte Eurich. Daraus ergebe sich der benötigte Flächenbedarf.

Dennoch herrscht Zuversicht, 2017 beginnen und den Straßenbau auch abschließen zu können. Die Bausumme wird auf rund 557.000 Euro geschätzt. Für das Projekt nutzt der Kreis neben einem Eigenanteil Fördergeld aus dem Programm Kommunaler Straßenbau.

Nach den erforderliche Ausschreibungen soll im kommenden Jahr die Bauphase starten. Die dann offizielle Abkürzung zum Lokschuppenkreisverkehr soll den Innenstadtverkehr der Hansestadt erheblich entlasten.