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Internetanschlüsse Telekom geht in die Offensive

Voran geht es mit der Anbindung der Salzwedeler Ortsteile ans Internet. 15 weitere Ortsteile möchte die Telekom in diesem Jahr erschließen.

Von Antonius Wollmann 08.02.2018, 13:44

Salzwedel l Vor Jahresfrist war es das Reizthema im Salzwedeler Stadtrat: die Versorgung insbesondere der Salzwedeler Ortsteile mit schnellem Internet. Die Fraktion SPD/Für Salzwedel hatte in der letzten Sitzung des Stadtparlaments im Jahr 2017 in einem Antrag die Abstimmung über einen Beitritt der Hansestadt zum Zweckverband Breitband Altmark (ZBA) gefordert. Der möchte vor allem abgelegene Orte in der Altmark mit Glasfasernetz bis ans Haus versorgen.

Doch birgt ein Beitritt gewisse finanzielle Risiken. Die Refinanzierung des Vorhabens gilt als nicht mehr sicher, nachdem sich die Telekom in der Zwischenzeit ebenfalls in den Wettbewerb eingeschaltet hatte. Sie hat mehrere Ortsteile mit der sogenannten Vectoring-Technik erschlossen. Mit einer Übertragungsrate von bis zu 100 Megabit im Download gilt sie allerdings als veraltet.

Am vergangenen Mittwoch stellten sich die beiden Anbieter dann in einer nicht öffentlichen Informationsveranstaltung den Stadträten, Ortschaftsräten und der Bürgermeisterin. Nun hat die Telekom bekanntgegeben, dass sie den Ausbau weiter forcieren wird. In 15 weiteren Ortsteilen ist sie seit einigen Wochen aktiv. „Wir werden mit der Maßnahme 2000 Haushalte ans Internet anschließen“, kündigte Pressesprecher Georg von Wagner an. Im dritten Quartal dieses Jahres ist mit der Fertigstellung zu rechnen. Das Unternehmen setzt dabei weiter aufs Vectoring. Wer auf die Telekom setzt, muss demnach auf Glasfaser-Internet verzichten. Und damit Abstriche bei der Geschwindigkeit hinnehmen.

Für Ulrich Keitel, Ortsbürgermeister von Liesten und Depekolk, kein Grund, sich zu beklagen. „Aus meiner Sicht ist die Übertragungsrate ausreichend“, sagte er auf Nachfrage der Volksstimme. „Ich bestehe jedenfalls nicht auf Glasfaser“, fügt er hinzu.

Der Ortsbürgermeister von Brietz und Chüttlitz, Wolfgang Kappler, ist mit der Vectoring-Technik im Großen und Ganzen zufrieden. Seine Ortschaft ist seit März des vergangenen Jahres von der Telekom versorgt. Ganz reibungslos funktioniere die Technik indes nicht. Besonders in der Siedlung Eichengrund in Brietz käme zu wenig an. „Die Telekom hat versprochen, dass nachgebessert wird“, ist Kappler zuversichtlich, dass die Probleme noch behoben werden. Das Unternehmen habe zugesichert, dass die Technik noch einmal aufgerüstet werden könne.

Von der Ausbau-Offensive der Telekom völlig unbeeindruckt zeigt sich derweil Norbert Hundt, Vorsitzender der Fraktion SPD/Für Salzwedel. Sie hatte den Antrag zum ZBA-Beitritt in den Stadtrat eingebracht. „Eine Übertragungsrate von bis zu 100 Megabit pro Sekunde ist nicht zukunftsfähig. Das ist allein das Glasfasernetz“, stellt er klar. Den Antrag werde er deshalb auch nicht zurückziehen.