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Interview Gemeinwesen soll zusammenwachsen

Norman Klebe ist für weitere sieben Jahre als Bürgermeister gewählt worden. Im Interview spricht er über die Zukunft von Arendsee.

Von Malte Schmidt 28.09.2016, 03:00

Arendsee l Der alte und neue Bürgermeister Norman Klebe hat mit Volksstimme-Redakteur Malte Schmidt über den Ausgang der Wahl und über Pläne für die Zukunft gesprochen.

Herr Klebe, man könnte nach der Wahl meinen, dass die Mechauer und Fleetmarker sie nicht mögen?

Norman Klebe: Da muss ich widersprechen, denn das glaube ich nicht.

Naja, von 32 Stimmen in Mechau sind 19 – ob mutwillig oder nicht sei dahingestellt – ungültig. In Fleetmark sieht es ähnlich aus. Das ist doch merkwürdig oder?

Ich denke, dass in Mechau und Fleetmark immer noch die zwangsweise Zuordnung des Landes hier eine Rolle spielt. Denn die Gemeinden wollten ursprünglich eigenständig bleiben. Dies ist nachvollziehbar.

Kann man daran was ändern?

Wir müssen versuchen, dass das Gemeinwesen zusammenwächst und das Gebilde mehr an Identität gewinnt. So würde ich mich darüber freuen, wenn man auch zusammen mit den Ortsteilen, die sagen, dass sie eh nicht mit in die Einheitsgemeinde wollten und vom Land gezwungen wurden, noch enger zusammenarbeitet. Hierzu soll der Zukunftskompass dienen.

Es ist ja aber auch so, dass Sie nur 1258 Stimmen von 5851 wahlberechtigten Arendseern erhalten haben. Sind Sie denn von der Wahlbeteiligung von 21,5 Prozent nicht enttäuscht?

Sicherlich wäre eine höhere Beteiligung schöner gewesen. Es stand jedoch nur ein Kandidat zur Wahl. Vergleicht man es dann mit den Wahlen in Kalbe oder der Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf, in der drei Kandidaten zur Wahl gestanden haben, so muss man darüber nicht enttäuscht sein, da sich auch dort abgezeichnet hat, dass in den Regionen wenige Wahlberechtigte zur Urne gegangen sind.

 

Kommen wir zu einem anderen Thema. Arendsee ist pleite: Welche Projekte wollen oder müssen Sie trotzdem umsetzen?

Für das Stark-V-Programm des Landes Sachsen-Anhalt haben wir einen Zuschlag bekommen. Die nächsten greifbaren Projekte sind also die Kindertagesstätte in Fleetmark und Brandschutzmaßnahmen an der Grundschule in Fleetmark als Verbesserung der zweiten Grundschule in der Einheitsgemeinde. Weiterhin planen wir Infrastrukturmaßnahmen, da wir bislang einen Sanierungsstau hatten.

Was können die Bürger außerdem in den kommenden sieben Jahren von Ihnen erwarten?

Ich werde mich wie in den vergangenen Jahren weiter für die Gemeinde mit ihren Ortsteilen einsetzen. Wir müssen darauf hinarbeiten, dass wir finanziell in ruhigere Fahrwasser kommen. Da sind wir jedoch auch von anderen Akteuren abhängig ‑ unter anderem vom Land. Wir haben aber die Hoffnung nicht aufgegeben, dass das Land jetzt seine Hausaufgaben macht und die Kommunen nicht verhungern lässt.