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Jagdschloss Der Präsident schmeckt die Altmark

Wenn am Mittwoch der Bundespräsident im Letzlinger Schloss eintrifft, wird alles perfekt sein. Dafür haben die Gastgeber gesorgt.

Von Gesine Biermann 14.02.2018, 02:00

Letzlingen l Schlosshausmeister Reiner Fischer ist immer ein gefragter Mann. Am Dienstag allerdings muss er überall auf einmal sein. Denn im Schloss geht es zu, wie einst, wenn sich seine Majestät, Kaiser Wilhelm, angesagt hatte: Vor dem Schloss installiert er drei Fahnenmasten, denn am Mittwoch wird geflaggt. Auf dem Schlosshof bringt er die Blumentröge auf Vordermann, im Kaisersaal wechselt er Glühlampen aus. Alles für den hohen Besuch. Im Stress ist Fischer indes kein bisschen: „Bei uns sieht es immer gut aus“, sagt er gelassen.

Ebenso entspannt geht es im Schlossrestaurant zu. „Die letzten drei Tage sind wir natürlich auf Hochtouren gelaufen“, sagt Küchenchef Christopher Franz, „der Besuchstag selbst wird für uns wohl der entspannteste Tag der Woche.“ Denn mittlerweile ist natürlich alles vorbereitet. Franz selbst prüft gestern noch einmal, ob die Speisekarten richtig drapiert sind. Sie stehen im Kaisersaal auf den Stehtischen.

Dort wird am Mittwoch der Ehrenamtsempfang stattfinden. Immerhin rund 160 Gäste muss Franz dann bewirten. „Das ist ungefähr derselbe Aufwand wie für eine große Familienfeier“, sagt er. Nur dass es bei einem solchen Stehbankett natürlich auch noch ein paar Besonderheiten zu beachten gibt. Zum Beispiel gibt es „extra kleine, feine Canapés und Fingerfood, mit dem man sich nicht bekleckern kann.“

Was genau, steht natürlich auch schon fest. Dass die Zutaten zum allergrößten Teil aus der Region kommen, ist für den Küchenchef des Hotels Jagdschloss Letzlingen natürlich Ehrensache. Frank-Walter Steinmeier und seine Lebensgefährtin Elke Büdenbender werden heute die Altmark also nicht nur persönlich kennenlernen, sondern auch schmecken. Zum Beispiel in der berühmten altmärkischen Hochzeitssuppe.

Auch die Getränke kommen aus der Region. Die Säfte zum Beispiel stammen ausnahmslos aus Diesdorf. Angestoßen wird mit sachsen-anhaltinischem Rotkäppchensekt und mit Colbitzer Bier. Brauereichefin Petra Haase poliert höchstpersönlich die Gläser und hilft bei der Installation der Schankanlage mit. Und sogar die Blumen werden vom Letzlinger Blumenhaus vor Ort geliefert – heute morgen ganz frisch – versteht sich.

Ob der Bundespräsident allerdings Zeit haben wird, sich das Jagdschloss Letzlingen anzuschauen, steht allerdings noch nicht fest. Denn der Zeitplan ist eng, bedauert Stiftungsmitarbeiterin Katharina Koch. Doch wenn nach dem Ehrenamtsempfang noch Zeit bleibt, stehen Dr. Christian Philipsen, Generaldirektor der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, und Professor Konrad Breitenborn dafür sicher gern zur Verfügung, betont Koch.