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Jugend musiziert Nicht nur Übung macht den Meister

60 Nachwuchsmusiker aus der Altmark stellten sich Freitag und Sonnabend dem Urteil der Juroren beim Regionalwettbewerb Jugend musiziert.

Von Antje Mewes 04.02.2019, 06:00

Salzwedel l Es lang Spannung in der Luft in der Salzwedeler Musikschule. Aus vielen Räumen erklangen Töne. Die jungen Musiker spielten sich für ihren großen Auftritt vor der Jury ein und versuchten gleichzeitig, damit ihr Lampenfieber zu bekämpfen. Die zwölfjährige Maria Dossin kennt die Wettbewerbsatmosphäre, sie hat schon häufiger erfolgreich an „Jugend musiziert“ teilgenommen. Und trotzdem war sie am Sonnabend aufgeregt, wie sie beim Einspielen verriet. Violine spielt sie schon von frühesten Kindesbeinen an. Kein Wunder, wenn der Papa Geigenlehrer ist. Sie liebt das Instrument, nimmt darüber hinaus noch Klavierunterricht und spielt Cembalo.
Auch Marvin Elfert übt täglich auf der Violine. Eine Last ist das für ihn nicht. „Es macht mir Spaß“, sagt der 15-Jährige. Auch er hat intensiv auf den Wettbewerb hingearbeitet, ist gespannt darauf, wie die fünf Jurymitglieder ihn bewerten. Er erhofft sich von dem Vorspiel auch Hinweise, wie er sich weiter verbessern kann. Berufsmusiker werden möchte er aber nicht. „Es ist einfach ein schönes Hobby“, sagt Marvin. Seine Mutter Steffi, die ihn am Sonnabend begleitet und moralisch unterstützt hat, findet es wichtig, dass die Kinder und Jugendlichen an klassische Musik herangeführt werden und sie auch bei der jüngeren Generation ihren Stellenwert behält. Für ihren Sohn sei der Wettbewerb auch eine Erfahrung fürs Leben. Denn es gehöre schon Mut dazu, vor Fremden zu spielen.
Luise und Charlotte Stachow sind Schwestern, spielen beide Geige und das mit Leidenschaft. Auch sie üben jeden Tag, wie sie erzählen, sitzen aber genauso gerne auf dem Rücken ihrer Ponys und bereiten sich auf die Turniersaison vor. Und das am liebsten auch jeden Tag, wie Charlotte sagt. Ach ja, und dann ist da noch die Schule. Für das Geschwisterpaar alles kein Problem, findet die Zehnjährige. Das Üben hat sich auf jeden Fall gelohnt. Immerhin ist sie für den Landeswettbewerb nominiert und ihre jüngere Schwester erreichte die Höchstpunktzahl
Im Duo traten Mara Hübener (7 ) und Maximilian Liske (8) aus Stendal auf. Während Mara Klavier spielt, hat sich Maximilian für die Trompete entschieden. Beide sind über die musikalische Früherziehung zu ihren Instrumenten gekommen. Auch bei ihnen macht tägliches Üben den Meister. „Manchmal nur kurz, manchmal länger“, sagt Maximilian. Das sei gerade bei der Trompete enorm wichtig. Aber auch Mara spielt täglich. Mit Erfolg, beide haben einen ersten Preis geholt.
„Wir sind stolz auf alle Teilnehmer, denn sie leisten in der Vorbereitung und am Wettbewerbstag Großes“, sagt Maike Schymalla, Vorsitzende des Regionalausschusses „Jugend musiziert“ und Leiterin der Musik- und Kunstschule Stendal. Es sei für die Kinder und Jugendlichen eine große Herausforderung, ein Programm – je nach Alter von sechs bis 15 Minuten – konzert- und wettbewerbsreif auf die Bühne zu bringen. Auf jeden Fall hätten sie gezeigt, dass echte Musiker in ihnen stecken.
Schon allein mit der intensiven Probenarbeit für „Jugend musiziert“ hätten die Schüler sehr viel für ihre weitere musikalische Entwicklung geleistet, findet Falk Kindermann, Leiter der Salzwedeler Kreismusikschule. Hervorzuheben sei auch das Engagement der Lehrer, die ihre Schüler mit vielen Extraproben auf den großen Tag vorbereitet haben.