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Kindergärten Kita-Eigenbetrieb senkt Defizit deutlich

Der Kita-Eigenbetrieb der Stadt Salzwedel plant mit geringeren finanziellen Verlusten als im Vorjahr. Das liegt an sinkenden Personalkosten.

Von Antonius Wollmann 27.09.2017, 14:17

Salzwedel l Doris Gensch, Leiterin des Eigenbetriebes Kindertagesstätten der Hansestadt Salzwedel, war gut gelaunt, als sie am Montagabend während der Sitzung des Betriebsausschusses den Wirtschaftsplan für das Jahr 2017 präsentierte. Die Zahlen können sich durchaus sehen lassen. Das Defizit des Betriebes wird mit hoher Wahrscheinlichkeit kleiner ausfallen, als ursprünglich angenommen.

Hatte Doris Gensch im Dezember des vergangenen Jahres noch ein Defizit von 3,136 Millionen Euro prognostiziert, plant der Eigenbetrieb nun mit deutlich geringeren Verlusten. Der Fehlbetrag, den die Stadt ausgleichen muss, wird auf 2,660 Millionen Euro taxiert. Wie groß der Sprung ist, fällt auf, wenn man einen Blick auf die Zahlen von 2016 wirft. Damals lag das Defizit noch bei 4,311 Millionen Euro.

Dass sich die Verluste in engeren Grenzen halten, liegt vor allem an zwei Faktoren. Einerseits sind die Einnahmen um 435 000 Euro höher als 2017, andererseits konnten die Ausgaben deutlich zurückgeschraubt werden. So wendete der Eigenbetrieb im Jahr 2016 7,663 Millionen Euro für Personalkosten auf. Dieser Posten konnte auf 6,9 Millionen Euro gesenkt werden.

Die Reduzierung des Betrages ist dabei nicht auf einen Abbau des Personals zurückzuführen. Im Gegenteil. Während im Dezember 2016 143 pädagogische Mitarbeiter angestellt waren, sind es zurzeit 146. Im Durchschnitt arbeiten sie 30 Stunden pro Woche.

Sie betreuen 1143 Kinder. Davon 227 in der Krippe, 447 im Kindergarten und 469 im Hort „Wir haben viele jüngere Kräfte, deren Gehalt noch nicht so hoch ist“, nennt Doris Gensch eine wesentliche Ursache für den Rückgang der Personalkosten. Auch seien nicht alle Mitarbeiter ausgebildete Erzieher. Unter den pädagogischen Kräften sind beispielsweise zahlreiche Sozialassistenten, die weniger verdienen als Erzieher.

Allerdings ist nicht damit zu rechnen, dass die Aufwendungen für die Mitarbeiter auch im kommenden Jahr kontinuierlich sinken werden. Zum 28. Februar 2018 läuft der Tarifvertrag im öffentlichen Dienst aus, „dann werden wir mit hoher Wahrscheinlichkeit etwas höhere Löhne zahlen müssen“, schätzt Doris Gensch ein. Gehen die Tarifverhandlungen doch erfahrungsgemäß mit Lohnerhöhungen einher.

Für das kommende Jahr plant der Eigenbetrieb mit Investitionen im geringen Umfang. Für die Kita am Kronsberg und den Hort Jenny Marx soll ein Rasentraktor gekauft werden. Die Kosten werden auf 2000 Euro geschätzt. Nachdem auf dem Gelände der Kita Schwalbennest in Pretzier im Juni ein Baum umgefallen war, musste dort ein neuer Schattenspender installiert werden. Ein anderer Baum wird es definitiv nicht werden.

Nach den Vorfällen im Sommer, als wir viele Probleme mit Bäumen auf den Spielplätzen hatten, ist das keine Option mehr. Es wird wohl eine Markise werden“, sagte Doris Gensch. Sie rechnet damit, dass die Markise 2500 Euro kosten wird. Zu guter Letzt erhält der Hort Pedro und Janina zwei neue Schränke für Mitarbeiter. Der Preis stand am Montag noch nicht fest.