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Kindertagesstätten Prognose lag gewaltig daneben

In der Verbandsgemeinde (VG) Beetzendorf-Diesdorf werden mehr Kinder in Kitas betreut als 2011 prognostiziert.

Von Walter Mogk 01.06.2018, 20:00

Beetzendorf l Die Zahlen, die die Hannoveraner Gesellschaft für Organisationsentwicklung (ARF) im Februar 2011 den Verbandsgemeinderäten auf den Tisch legte, ließen die Alarmsirenen schrillen. Bis zum Jahr 2030 sollte durch den Bevölkerungsrückgang in der Verbandsgemeinde (VG) die Zahl der in den Einrichtungen betreuten Kinder um 43 Prozent zurückgehen, hatten die Experten im Rahmen des damals laufenden Kita-Mobil-Projektes errechnet. Schon wurden erste Überlegungen angestellt, ob sich denn alle damals bestehenden 16 Kindertagesstätten in der VG überhaupt würden halten können.

Sieben Jahre nach Aufstellung der Prognose, ist diese schon wieder Makulatur. „Es sind im Gegenteil weitaus mehr Kinder geworden, die wir in unseren Einrichtungen betreuen“, zog VG-Bürgermeister Michael Olms im VG-Rat ein Zwischenfazit.

So sei bei den Kinderkrippenplätzen für unter Dreijährige errechnet worden, dass die benötigte Zahl von 163 im Jahr 2014 auf 146 im Jahr 2018 sinken werde. Doch das genaue Gegenteil ist der Fall. „Derzeit werden im Krippenbereich 206 Kinder betreut, also 60 mehr als die Prognose vorhersah“, berichtete Michael Olms.

Man habe in den Krippen eine 90-prozentige Auslastung und das sei auch ein Zeichen, dass die Qualität der Arbeit in den Einrichtungen stimme. Zwar werde die Zahl der betreuten Kinder im nächsten Jahr wohl wieder etwas niedriger liegen, allerdings nicht in dem Ausmaß, wie von den Demografie-Experten vor sieben Jahren unter Aufwendung von jeder Menge Fördergeldern errechnet.

Das gleiche Bild ergibt sich im Kindergartenbereich, wo die Drei- bis Sechsjährigen betreut werden. Hier sah die Prognose einen Rückgang der Zahlen von 335 (2014) auf 278 in diesem Jahr vor. Stattdessen besuchen heute 424 Mädchen und Jungen die Kindertagesstätten.

Insgesamt liegen die Zahlen heute um 206 Kinder über den prognostizierten Wert. 630 Plätze sind in den Einrichtungen belegt, dabei hätten es laut Schätzung lediglich 424 sein dürfen. „Man kann sich gut ausrechnen, wieviel Einrichtungen nach diesem Plan hätten schließen müssen“, meinte Michael Olms.