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Kirchenkreis Fünf Stellen sind nicht besetzt

In Sachen Personalpolitik muss der Kirchenkreis Salzwedel neue Wege gehen. Es fehlt an Pfarrern und Gemeindepädagogen.

Von Arno Zähringer 09.01.2018, 02:18

Salzwedel l Für Superintendent Matthias Heinrich war es sicherlich ein angenehmer Tag. Konnte er doch mit Joachim Thurn einen ordinierten Gemeindepädagogen in den Dienst für die Pfarrstelle der Kirchspiele St. Georg und Groß Chüden stellen. Doch in anderen Bereichen sieht es nicht so gut aus, denn im Kirchenkreis Salzwedel sind momentan fünf Stellen für Pfarrer und Gemeindepädagogen vakant. Die Kirche musste deshalb reagieren. Früher war es laut Kirchengesetz nicht möglich, dass sich ordinierte Gemeindepädagogen auf die Position eines Pfarrers bewerben konnten. Doch angesichts des bestehenden Personalengpasses wurde das Gesetz geändert.

Konkret geht es bei den Gemeindepädagogen um Vakanzen unter anderem in Gardelegen. Dort hatte es zwar drei Bewerber gegeben, doch ein passender Kandidat sei nicht dabei gewesen, zog Heinrich bereits bei der Herbstsynode des Kirchenkreises im November ein Fazit. Die Stelle soll deshalb neu ausgeschrieben werden. Auch für Estedt und Kusey ist der Superintendent auf der Suche nach geeignetem Personal.

Unbesetzt ist momentan auch die Pfarrstelle in Fleetmark, eine sogenannte „Vielkirchenstelle“. Doch dort scheint es einen Silberstreif am Horizont zu geben. Maria Buro und Dietrich Eichenberg sollen dort wieder als Pfarrer tätig werden. Inzwischen hat auch die Landeskirche der Personalie zugestimmt. Matthias Heinrich ist froh, dass die Stelle zum 1. April wieder besetzt werden kann. Dann beginnt für das Duo die sogenannte Entsendungszeit. Das bedeutet, dass die Kandidaten nach dem ersten und zweiten Examen in den ersten drei Berufsjahren auf die Position entsendet werden. Nach Ablauf dieser Frist haben sie die Möglichkeit, sich auf alle freien Pfarrstellen zu bewerben.

Eine andere Situation besteht dagegen in Steimke. Dort geht Pfarrer Bernd Schulz in Ruhestand. Die Position soll zum 1. September wieder besetzt werden. Auch in Klötze fehlt Personal. Zwar laufe die Renovierung des Pfarrhauses auf Hochtouren, doch bislang ist noch niemand in Sicht, der dort einziehen könnte. Zwei Kandidaten für die Position hatten aus familiären Gründen ihre Bewerbung zurückgezogen.

Superintendent Matthias Heinrich ist um seine Aufgabe nicht zu beneiden. Geeignete Bewerber gibt es nicht gerade wie Sand am Meer. Bei der Einsetzung Joachim Thurns sprach Heinrich deshalb auch von einer „Zeit des Umbruchs im kirchlichen Leben“. Deshalb müsse man sich einerseits von lieb gewordenem verabschieden, es andererseits aber auch wieder beibehalten. Jedenfalls werde Gottes Geist benötigt, um die anstehenden Aufgaben erfüllen zu können.

Mit Blick auf neues Personal schaut Heinrich optimistisch in die Zukunft. „Die Chancen stehen auf gut“, sagt Heinrich auf Nachfrage der Volksstimme.

Natürlich sei es nicht ganz so einfach, Mitarbeiter für den dünn besiedelten Norden zu gewinnen. „Dazu muss man die Altmark in gewisser Weise lieben.“ Dennoch geht der Superintendent davon aus, dass die Personalproblematik gelöst werden kann. „Auch weil wir sehr gute Mitarbeiter haben, über eine gute Verwaltung verfügen und Neuem gegenüber aufgeschlossen sind.“