1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. Aufwand für die Notbetreuung

Kita Aufwand für die Notbetreuung

Wer seine Kinder im Lockdown weiter betreuen lassen will, muss dafür erneut Anträge stellen.

Von Antje Mewes 18.12.2020, 03:00

Salzwedel l Für die Mitarbeiter des Eigenbetriebs Kindertagesstätten heißt es zum zweiten Mal in diesem Jahr, einen Notbetrieb zu organisieren. Trotz der Erfahrungen aus dem Frühjahr sei das wieder mit einem großen bürokratischen Aufwand verbunden.

Denn anders als ursprünglich angenommen, müssen Eltern, die ihre Kinder aus beruflichen Gründen nicht zu Hause betreuen können, erneut Anträge stellen, wenn sie ihre Sprösslinge in die Einrichtungen bringen wollen, berichtete Eigenbetriebsleiterin Doris Gensch. Dann gehe es darum zu prüfen, ob die Väter und Mütter dazu berechtigt sind.

Nur wer in einem sogenannten systemrelevanten Beruf tätig ist, hat einen Grundanspruch auf Notbetreuung. Und selbst dabei sei zu prüfen, ob es andere Möglichkeiten gibt. Beispielsweise, wenn der andere Elternteil in Kurzarbeit ist oder gerade Urlaub hat, muss er auf die Kinder aufpassen. Um das herauszufinden, sind Bescheinigungen des Arbeitgebers vorzulegen, die von diesem zu unterschreiben sind. Sie gehe davon aus, dass diese Bestätigungen wahrheitsgemäß abgegeben werden.

Diese Vorgehensweise sei vom Land gefordert, weil komplett auf Notbetrieb abgestellt werde. „Und die haben sich ja was dabei gedacht“, sagt die Eigenbetriebsleiterin. Auch wenn es gerade sehr aufwändig sei, das Ganze zu prüfen.

Es geht um insgesamt 1145 Kinder, die in zwölf Einrichtungen betreut werden. Davon 175 im Krippen- und 443 im Kindergartenbereich. 527 Jungen und Mädchen besuchen die Horte des Eigenbetriebs.

Trotz der schwierigen Situation im Corona-Jahr sei die wirtschaftliche Lage gut. So sind bereits jetzt 103 Prozent der geplanten Erlöse zu verzeichnen. Bei Einnahmen und Ausgaben sei alles im „grünen Bereich“. Die sonstigen betrieblichen Kosten hätten sich um 50 Prozent reduziert.

Das liege in erster Linie daran, dass geplante Bau- und Sanierungsmaßnahmen nicht umgesetzt werden konnten. Lediglich Wartungs- und Schönheitsreparaturen seien möglich gewesen. Die Kita Dorffüchse in Henningen hat einen neuen Rauchabzug erhalten, nannte Doris Gensch im Betriebsausschuss eine Investition, die realisiert worden ist.

Sie plant, an zwei Investitionsprogramme des Bundes Anträge zu stellen. Zum einen für den „beschleunigten Strukturausbau der Ganztagsbetreuung“ 652  000 Euro für den Hort Pedro und Janina, 250  000 Euro für die Kita Max und Moritz und 1,3 Millionen Euro für das Kinder-Eltern-Zentrum Siebeneichen.

Bei einem zweiten Fördertopf geht es um die „Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen“. Bei beiden müsse sie schauen, „was leistbar“ ist, weil Eigenanteile an den Gesamtkosten aufzubringen sind.