1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. Von Wiesenflächen zu schmucken Parzellen

Kleingarten Von Wiesenflächen zu schmucken Parzellen

Der Gartenverein Morgensonne in Salzwedel feierte am Sonnabend sein 30-jähriges Bestehen und zeichnete Mitglieder aus.

Von Oliver Becker 22.08.2017, 13:00

Salzwedel l Einen runden Geburtstag feierten am Sonnabend die Mitglieder des Kleingartenvereins Morgensonne unweit der Straße An den Kampstücken in Salzwedel. Vor 30 Jahren wurden aus den Acker- und Wiesenflächen am östlichen Stadtrand von Salzwedel, die zu diesem Zeitpunkt von der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft Salzwedel bewirtschaftet wurden, schmucke Gartenparzellen. Viel Liebe und Arbeit wurde in die Parzellen gesteckt, wissen bei der Feier noch viele Mitglieder, die von Anfang an dabei waren, ganz genau.

Wie Vereinsvorsitzende Birgit Buß informierte, werden 56 Gärten derzeit von 61 Mitgliedern gehegt und gepflegt. „Wir haben hier keinen Leerstand, im Gegenteil, es gibt eine lange Warteliste“, sagt die Vereinschefin erfreut über die gute Auslastung. Sie sieht die Gemeinschaft als eine große Familie, die zusammenhält und sich gegenseitig unterstützt. Bei der Vorbereitung der Feier hatten viele fleißige Hände mitgeholfen, und so gab es selbstgebackenen Kuchen, Schwein vom Spieß und am Sonntag zum Frühschoppen selbstgemachte Erbsensuppe. Alles lief Hand in Hand, lobte Birgit Buß das große Engagement der Mitglieder.

Diese schätzen den Gartenverein als ein kleines Paradies, abseits der Straßen und mitten im Grünen. Wer hier nicht her möchte, der fahre hier auch nicht her, sagte die Chefin und verwies dabei auf die Zufahrt zu den Gärten. Eine Sandpiste, bestückt mit unzähligen kleineren und größeren Schlaglöchern. „Wir haben die Stadt schon mehrmals angesprochen, aber hier tut sich ja nichts“, sagen sie und die anderen Vereinsmitglieder verärgert über den Zustand des Weges. Aber am Sonnabend wollten sie sich nicht ärgern, sondern feiern. Ein Festzelt stand auf der Wiese, die auch sonst für andere Festivitäten, wie das Osterfeuer oder das Sommerfest genutzt wird. Ein Schwein drehte sich am Spieß über dem Feuer ,und die Frauen des Vereins boten Kaffee und Kuchen an. Und es gab sogar eine Festordnung, die unter anderem festlegte, dass finstere Mienen, Skatkarten und Kriminalromane an der Garderobe abzugeben wären. Dass, wer jemanden küsste, der nicht sein/e Partner/in ist, auch alle anderen Gäste küssen müsste. Und die Feier erst zu Ende wäre, wenn der letzte Gast sich im Spiegel zugeprostet hätte.

Für die Kinder wurde eine Schatzsuche organisiert. Dazu gab es eine Geschichte, die von dem Raben Holk, der Ringelnatter Gundula und der Rosalinde handelte. Danach stürmte die kreischende Rasselbande hinfort, um die Schätze zu finden, die in der Anlage darauf warteten, entdeckt zu werden.

Eine Tombola mit Preisen für den Hobbygärtner hatte der Verein gestiftet. Und als Höhepunkt erfolgte die Ehrung für die Mitglieder, die von Anfang an dabei sind. „Für unsere Dreißiger ein kleines Dankeschön“, merkte Birgit Buß an. „Ha, dreißig. So alt möchte ich gern noch einmal sein“, tönte es darauf aus der Mitte.

Im nächsten Jahr gebe es dann wieder ein Sommerfest, das dann kontinuierlich fortgesetzt werde, informierte die Chefin am Rande.