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Kritik Waldheim: Debatte ums Abholzen

Weil im Zuge des Arendseer Waldheim-Projekts angeblich ohne Rücksprache am Seeufer Holz gefällt worden sei, ist der Ärger groß.

Von Helga Räßler 03.12.2020, 00:01

Arendsee l Scharfe Kritik übte Stadtrat Tino Zachhuber (CDU) am Umgang einer Stadträtin mit den Arendseer Waldheim-Investoren. „Es ist unprofessionell und nicht hinnehmbar, wenn die Investoren in der Öffentlichkeit mit Anschuldigungen wegen der Abholzungsarbeiten am Seeufer bombardiert werden, ohne zuvor Rücksprache – weder mit ihnen, noch mit der Verwaltung – gesucht zu haben“, erklärte er während der öffentlichen Sitzung des Arendseer Wirtschaftsausschusses am Montagabend an die Adresse der Stadträtin Vilja Hanke (AfD).

Auch Ratsherr Thomas Schlicke (Die Linke) äußerte sich kritisch und erinnerte daran, dass sich der Stadtrat mit der Zustimmung zum Bebauungsplan im Dezember 2018 zum Millionenprojekt auf dem Waldheim-Gelände zu dem Vorgehen bekannt hatte. Dort sollen 90 Eigentums- und Ferienwohnungen und ein Hotel entstehen. „Wenn jetzt dieses Projekt zerredet wird, schreckt das Investoren ab und wirft ein schlechtes Licht auf die Kommune“, betonte er.

Hanke hatte sich über die Holzungsarbeiten unterhalb des Waldheim-Bauplatzes am Seeufer empört, weil dort ihrer Meinung nach die Umwelt beschädigt wurde, und das ohne Genehmigung vom Kreis-Umweltamt. Es war Wildwuchs entfernt, größere Bäume waren aber stehen gelassen worden.

„Was jetzt am Ufer erfolgte, war nicht in dem Umweltbericht enthalten, der im Rahmen des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes zum Waldheim-Resort vorgelegt wurde“, erinnerte Ausschussvorsitzender Jens Reichardt (Freie Liste). „Dieses Areal gehört auch gar nicht zum Schutzgebiet wie das obere und ist nicht Bestandteil der Maßnahmen“, machte Bürgermeister Norman Klebe klar. „Die jetzigen Arbeiten erfolgten in Abstimmung mit der Verwaltung, außerhalb der Brut- und Vegetationsphase und durch eine Gärtner-Fachfirma“, betonte er. Vor einer Kritik in der Presse und in sozialen Netzwerken hätte er sich eine Rücksprache gewünscht. „Aber es gab keine Anfrage im Vorfeld“, so Klebe.