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Kultur in Salzwedel Das Kunsthaus will zur Marke werden

Im Kunsthaus hat jetzt eine Druckwerkstatt und bald eine neue Mitarbeiterin. Ein Marketingkonzept soll das Profil weiter schärfen.

Von Alexander Walter 16.11.2016, 00:01

Salzwedel l Bauarbeiten am Kunsthaus sind für Salzwedeler inzwischen ein gewohntes Bild. Doch mit der Fertigstellung der Terrasse am Restaurant heimart Ende August und dem Anbau eines barrierefreien Zugangs am Haupteingang sind die Investitionen am einstigen Lyzeum nun tatsächlich weitgehend abgeschlossen. Per Rampe soll das Haus künftig von zwei Seiten aus barrierefrei errreichbar sein. „Zu Weihnachten rechnen wir mit dem Abschluss der Arbeiten“, sagt Stiftungsvorstand Dietrich von Gruben. Kleinere Verschönerungen dürften auch danach noch folgen. Im Großen und Ganzen erstrahlt das Haus zum Jahreswechsel aber in voller Pracht.

Auch bei der inhaltlichen Arbeit können Mitglieder und Mitarbeiter der Kunststiftung auf Erfolge verweisen. So hat die Einrichtung 82.000 Euro Fördergeld aus dem Leader-Programm erhalten.

Das Geld ist zum einen in Materialien zur Ausstattung des Hauses geflossen: Gekauft hat die Stiftung eine mobile Bühne, eine Beleuchtungs- und Beschallungsanlage für Veranstaltungen, Audioguides für Ausstellungs-Führungen, mobile Stellwände und Vitrinen sowie Rahmen für Kunstwerke.

Zum anderen wollen die Mitarbeiter das Profil des Kunsthauses mit einem eigens erstellten Marketing-Konzept schärfen. Ziel ist es, die Marke Kunsthaus mit attraktiven Veranstaltungsformaten weiter zu entwickeln, sagt Anne Schliephake.

In welche Richtung es dabei gehen soll, zeigt auch die Anschaffung einer historischen Druckwerkstatt aus Bayern, ebenfalls mit Leader-Mitteln. Die beiden bereits vorhandenen Säulen „Ausstellungsbetrieb“ und „kulturelle Veranstaltungen“ sollen damit um den Punkt „Kunst aktiv“ erweitert werden, erläutert Mitarbeiterin Anne Buch. Ansprechen will die Stiftung damit neben den Schulen der Stadt auch Künstler und Laien. „Mit der Werkstatt wollen wir Kunst erlebbar machen“, sagt Anne Buch.

Bestandteil des Marketing-Konzeptes ist daneben der Ausbau von Kontakten zu überregionalen Partnern wie Hochschulen, Museen, aber auch Einzelkünstlern. So will die Stiftung unter einem jeweils spezifischen Veranstaltungs-Label etwa Musikstudenten für Konzerte im Kunsthaus gewinnen, die Musikschulen Salzwedel und Lüchow-Dannenberg einbeziehen oder das Altmärkische Musikfest im Veranstaltungskalender verankern.

Als Verstärkung stößt ab 1. Januar übrigens Anne Sevenich zum Mitarbeiter-Team um Anne Schliephake und Anne Buch. Die 39-jährige Freiburgerin hat in Dresden Bühnen- und Kostümbild studiert, sich danach zur Meisterschülerin mit dem Schwerpunkt Druckgrafik und zur Kunst-Therapeutin weitergebildet. Über ein Projekt der Technischen Universität kam Sevenich erstmals nach Salzwedel. „Ich habe gemerkt, wie viel Potenzial diese Stadt besitzt“ sagte sie gestern.

Wer Anne Sevenich kennenlernen möchte, hat schon am 4. Dezember bei einer Märchenlesung mit szenischen Bildern für Kinder und deren Familien Gelegenheit. Veranstaltungen sind jeweils um 14, 15 und 16 Uhr. Zu viel will die junge Frau dazu nicht verraten. „Nur so viel: Es geht um eine kugelrunde Köchin, die ihre Umgebung ganz schön verunsichert“, sagt Sevenich.