1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. Ohne Eigenmittel der Stadt geht gar nichts

Kunstrasenplatz Ohne Eigenmittel der Stadt geht gar nichts

Salzwedel müsste für einen Kunstrasenplatz am Seelenbinder-Stadion 250.000 Euro beisteuern.

Von Arno Zähringer 03.08.2017, 15:23

Salzwedel l „Ruhig und sachlich“ sollte über den möglichen Bau eines Kunstrasenplatzes im Werner-Seelenbinder-Stadion in Salzwedel gesprochen werden. So jedenfalls hatte es sich Carsten Borchert, Landtagsabgeordneter der CDU, gewünscht. Doch teilweise geriet das Treffen mit Innenminister Holger Stahlknecht im Rahmen seiner Sommertour zu einem echten Schlagabtausch.

Stadtrat Wolfgang Kappler (Salzwedel Land) machte den Anfang: „Wir haben kein Geld für freiwillige Aufgaben. Die Kommunen sind nicht in der Lage, solche Projekte zu verwirklichen. Deshalb müssen die Förderrichtlinien geändert werden, damit die Städte höhere Zuschüsse bekommen“, sagte Kappler am Mittwoch in Richtung Stahlknecht. Der reagierte gelassen: „Sie müssen jetzt nicht so gegen mich ballern.“ Zuvor hatte der Minister für Inneres und Sport darauf hingewiesen, dass eine Förderung des Projekts in Höhe von 50 Prozent der Kosten möglich sei. Allerdings nur, wenn die Hansestadt Salzwedel ihren Eigenanteil von mindestens 250.000 Euro aufbringt. „Wenn das klappt, dann kann man das machen.“

Wolfgang Kappler monierte, dass man immer wieder höre, dass angeblich genügend Geld vorhanden sei, dieses aber nicht abgerufen würde. Dem widersprach Stahlknecht. „Alle Landesmittel sind abgerufen worden. Sie reden von EU-Geldern.“ Außerdem sei er an Regeln gebunden und könne Zuschüsse an Kommunen nicht einfach so erhöhen.

Peter Fernitz machte deutlich, dass Salzwedel „finanziell mit dem Rücken zur Wand steht und die Pflichtaufgaben mit Ach und Krach erfüllt werden können“. Trotzdem sei der Kunstrasenplatz ein wichtiges Projekt, zu dessen Finanzierung Wege und Möglichkeiten gefunden werden müssten. Dies könnten Zuschüsse vom Bund oder der EU sein. Deshalb sei ein klares Votum des Stadtrates notwendig.

Eine Forderung, die auch Hendrik Stiller vom Förderverein Fußball des SV Eintracht unterstützte. „Das Gremium muss klar sagen, ob es das will oder nicht.“ Stiller geht davon aus, dass es für das Projekt Kunstrasenplatz, das auch mit Blick auf die Konkurrenzfähigkeit gegenüber anderen Vereinen notwendig sei, eine Mehrheit im Stadtrat geben wird. Und für Carsten Borchert steht fest: „Wenn der Stadtrat das will, dann machen wir das!“ Alles sei möglich, man müsse aber dafür kämpfen.