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Motorsport Tanzparkett statt Crosspiste

Motorsportler aus ganz Sachsen-Anhalt sind in Winterfeld zusammengekommen, um ihre Besten zu ehren und zu feiern.

Von Oliver Becker 08.11.2016, 01:00

Winterfeld l Der Landes-Motorsport-Fachverband (LMFV) Sachsen-Anhalt ehrte am Sonnabend die Erstplatzierten in den einzelnen Motorsportklassen der Saison 2016 in der Festscheune Rustica in Winterfeld. Fast 300 Gäste waren zu der Festveranstaltung erschienen.

Eine Zahl die nicht mehr so verwunderte, als zu erfahren war, dass an diesem Abend 106 Fahrer und Fahrerinnen im Alter zwischen 6 und 66 Jahren ausgezeichnet wurden. Schon der Blick auf den Parkplätzen rings um die Festscheune verriet, dass hier Menschen feierten, die etwas anders sind als manche ihrer Zeitgenossen.

Unzählige Wohnmobile waren auf dem Platz vor der Halle geparkt worden. Es waren so viele, dass der Betreiber der Festscheune einen zweiten Platz zur Verfügung stellte.

Der LMFV hat scheinbar Gefallen an der Lokalität gefunden, denn obwohl Winterfeld nicht im Herzen von Sachsen-Anhalt liegt und viele Sportsfreunde einen weiten Weg zum Feiern zurücklegen müssen, war es bereits die vierte Festveranstaltung an diesem Ort.

Organisiert wurde das diesjährige Treffen von den Aktiven des Motorsportclubs Altmersleben, einem von sechs altmärkischen Vereinen, die Mitglied des Verbandes sind. So auch Bismark, Letzlingen, Dolle, Stendal und Apenburg.

Fachausschussvorsitzender Detlef Aschendorff nahm an diesem Abend die Auszeichnungen vor, assistiert von Ulf Lüdecke vom MSC Altmersleben. Gerhard Niklisch moderierte in gewohnter Manier die Preisübergabe. Da er viele der Motorsportler schon seit Jahren kennt, gab es neben einem Pokal und einem Blumenstrauß zusätzlich ein paar persönliche Worte und die eine oder andere Anekdote.

Die Altmärker konnten sich in der Fahrergilde, der mittlerweile 574 Motorsportler angehören, gut behaupten. So erkämpften sich Moritz Baklarz (MSC Altmark Stendal) in der 65 ccm-Klasse, Marius Sievers (MSC Apenburg) in der 125 ccm-Klasse, Kevin Lindner (MSC Altmark) in der Offenen Klasse und das Team Jens Hildebrand und Steffen Luther (MSC Altmersleben) im Seitenwagengespann jeweils die Landesmeistertitel. Wie Detlef Aschendorff am Rande der Veranstaltung mitteilte, hat der Verband im Motorsport einen sehr guten Ruf, sodass sich auch Fahrer aus anderen Bundesländern in einem Verein des Landes registrieren ließen. Leider erhalte der Motorsport nicht die Würdigung wie andere Sportarten, zumal er keine olympische Disziplin sei.

Dadurch seien Zuwendungen durch den Landessportbund immer mehr gekürzt worden. Aus diesem Grund musste auch im März dieses Jahres die Geschäftsstelle in Magdeburg geschlossen werden. Die Verbandstätigkeit erfolge ausschließlich über ehrenamtliche Arbeit.

Doch am Sonnabend sonnten sich die Sportler erst einmal in ihren Erfolgen und feierten gemeinsam bei Musik und Tanz. Die Akrobatik-Truppe vom Polizeisportverein Magdeburg beeindruckte die Gäste mit ihrer graziösen und spektakulären Show.