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Musik Nachwuchs und Profis auf der Jazzbühne

Ein Jazz-Abend hat die Zuschauer im Salzwedeler Club Hanseat begeistert. Gerade auch das Konzept von Jung und Alt hat Zuspruch gefunden.

Von Oliver Becker 25.09.2017, 13:17

Salzwedel l Das Jazzkonzert am Freitagabend unterscheide sich von den bisherigen durch zwei Besonderheiten, informierte Hansa-Chef Michael Wolter das Publikum zu Beginn des Konzertes. So lief diese Veranstaltung der Interessengemeinschaft (IG) Jazz im Rahmen des Altmärkischen Musikfestes. Es erfreue ihn in hohem Maße, betonte er, „dass den Veranstaltern seitens des Altmarkkreises Salzwedel und des Landkreises Stendal so die Möglichkeit geboten wird, der bunten Kulturbühne die Farbe Jazz hinzuzufügen.“

Weiter verwies er auf die Musikschule des Altmarkkreises Salzwedel, die den Schülern nicht nur klassische Musik vermitteln würde, sondern auch moderne. Und mit dem Duo „Kontilly“, das sich aus Konrad Kindermann (14) und Tillmann Bieber (17) zusammensetzt, würden zwei Schüler der Einrichtung an dem Abend als Supportband von Jo Aldingers Downbeatclub auf der Bühne stehen.

Er fände es ganz toll, sagte Michael Wolter, so jungen Musikern eine ganz besondere Plattform bieten zu können. Denn statt vor Bewertern bei den zahlreichen Wettbewerben, an denen die beiden Musikschüler bisher teilgenommen hatten, würden sie bei dieser Aufführung vor einem echten Publikum spielen. Die beiden Jung-Musiker machen bereits seit dem Grundschulalter Musik, damals noch mit Blockflöten. Das Duo machte seine Sache sehr gut. Neben traditioneller Musik, gab es Songs von Eddie Harris, Manfred Schmitz und mit „Eastside“ auch einen eigenen Titel des Salzwedeler Musikschüler zu hören.

Begeisterten Beifall gab es nicht nur vom Publikum, sondern auch von Jo Aldinger, der dazu vermerkte, dass er, als er so alt war wie die beiden jungen Musiker heute, nur Klassik gespielt hatte und sich der modernen Musik erst nach und nach öffnete. "Ich bin auf beide sehr stolz", schwärmte der Chef der Kreismusikschule des Altmarkkreis Salzwedel und Vater von Konrad, Falk Kindermann. "Sie haben ihre eigenen Ideen", erklärt Kindermann stolz. Das weiß auch sein Sohn. "Im Jazz wird eben viel improvisiert", erklärt der 14-Jährige selbstbewusst.

Jochen Aldinger, kurz Jo genannt, ist Jahrgang 1973, stammt aus Stuttgart und hat sich in der Musikszene einen Namen als Pianist, Komponist und Hammondorganist gemacht. Zusammen mit Konni Behrendt an der Gitarre und Matthias Macht am Schlagzeug gründete er 2011 den Downbeatclub. Keine reine Jazzband, wie an dem Abend zu hören war, denn ihre Musik vereint viele unterschiedliche Richtungen in sich. So auch Elemente des Psychedelic Rocks, Afro Beats und des Funks.

Eine sehr hörenswerte Mischung, die das Trio an dem Abend zum Publikum transferierte, woraufhin dieses stets mit einem kräftigen Beifall antwortete.

Die Band erzählt mit ihren Songs Geschichten und lässt so Filme in den Köpfen ihrer Zuhörer ablaufen. Greift dabei auch auf reale Filme wie „The Big Lebowski“ zu und widmet einer Episode des Films einen Titel. Dieser ist dem Dude aus dem Film zugeschrieben, gespielt in diesem von Jeff Bridges.

Besonders faszinierend aber auch das Stück „Der achte Raum“, ebenfalls aus der Feder Aldingers. Parallelen zu der Musik von Pink Floyd tun sich für den Zuhörer auf. Kraftvoll, harmonisch, klanggewaltig. Ein Konzert, das nicht nur die wahren Freunde des Jazz ansprach, sondern alle Liebhaber einer guten, handgemachten Musik.