Musikporträt MPAW - Der Film

Das altmärkische Musikensemble stellt sich in einem Film vor.

Von Uta Elste 03.06.2016, 03:00

Salzwedel l Schritte hallen über den Fußboden einer Kirche. Dann sieht der Zuschauer, wie Alexander Klopp ans Notenpult tritt, die Blätter ordnet und anhebt zu singen. Seine Kollegen vom Music Project Altmark West (MPAW) stimmen nacheinander ein. Jeder erscheint auf dem Bildschirm in einem eigenen Bereich, die immer wieder die Plätze wechseln. „Dat du min Leevsten bist“ im MPAW-Arrangement.

So beginnt das 13-minütige Filmporträt des Music Project Altmark West, das am Freitag auf der Homepage veröffentlicht wird. Die Aufnahmen entstanden während des jüngsten Konzertes in der Salzwedeler Marienkirche sowie während eines weiteren Gastspiels in der Ludgeri-Kirche in Wolfsburg-Ehmen.

Nils Nedel stand für den einfühlsamen Film hinter der Kamera. Der frühere Jahngymnasiast und heutige Student für das Grundschul-Lehramt war natürlich Schüler im Musikkurs von MPAW-Chef Sebastian Klopp und bewies nicht erst seit den Weihnachtskonzerten der Schule sein Talent für Film und Foto.

„Ein Film über uns, die Idee hatten wir schon lange“, erzählt Sebastian Klopp. MPAW habe bereits CDs herausgebracht, auf YouTube sind Konzertausschnitte abrufbar, in Zeitungen erschienen Rezensionen ihrer Konzerte. Einen Film, der MPAW Menschen, die das Ensemble noch nicht kennen, genauer vorstellt, gab es bislang noch nicht.

Für den Film sei er recht spontan vorgegangen, erzählt Nils Nedel. „Ich kannte schließlich die Lokalitäten nicht.“

Aufnahmen von Konzerten wechseln mit Szenen der Vorbereitung und Ritualen vor dem Auftritt, dazwischen erzählen die sechs Sänger abwechselnd über sich und welchen Stellenwert Musik im Allgemeinen und MPAW im Speziellen für sie einnimmt. Als gelungenen Kontrast hat Nils Nedel die Interview-Sequenzen in Schwarz-Weiß in den Film integriert, was ursprünglich so nicht geplant gewesen sei, wie er schmunzelnd einräumt. Die Kamera schwenkt auch über die Gäste der beiden Konzerte, der Film zeigt, wie sie ergriffen der Musik lauschen, sich keinen Ton entgehen lassen wollen, den Moment mit dem Smartphone festhalten und hinterher begeistert applaudieren.

„Ich hatte aber auch viel Glück“, lässt Nils Nedel die Aufnahmezeit noch einmal Revue passieren. Es habe zwar im Vorfeld keine Absprachen gegeben, dennoch habe er genau die richtigen Momente, Gesichtsausdrücke und Details aufnehmen können. „Stell dein Licht nicht so unter den Scheffel. Die Ergebnisse sind großartig“, erwidert Sebastian Klopp.

Überhaupt seien alle Sänger über das Ergebnis happy. „Wir hoffen, dass das nicht die letzte Zusammenarbeit mit Nils war.“ Dass hofft der ehemalige Jahngymnasiast auch, bieten ihm solche Projekte doch auch die Möglichkeit, über seinen früheren Musiklehrer und jetzigen Freund Sebastian Klopp den Kontakt mit seiner alten Schule aufrechtzuerhalten.

Nach den Aufnahmen habe er alles in allem etwa 15 Stunden für die weitere Bearbeitung benötigt, berichtet Nils Nedel. Natürlich mag der 20-Jährige auch die Musik von MPAW. Als er zum Konzert nach Wolfsburg gefahren sei, habe er im Auto eine CD des Ensembles gehört. „Sie sind sehr facettenreich, singen nicht nur Klassik, sondern auch solche Lieder wie ,Grenade‘ von Bruno Mars. Das macht nicht jeder.“

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