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Nagelverein Tempel soll aufgebaut werden

Der Tempel beim Arendseer Gustav-Nagel-Verein soll wieder aufgebaut werden.

Von Helga Räßler 09.11.2017, 20:00

Arendsee l War der von Arendseer Lebensreformer Gustav Nagel (1874 bis 1952) zwischen 1913 und 1920 auf seinem Grundstück am Arendsee errichtete Tempel ein Stein- oder ein Holzbau? Diese und viele andere Fragen stellten sich Vorsitzender Ulrich Seedorff, seine Stellvertreterin Antje Pochte und Neumitglied Christine Meyer vom Gustav-Nagel-Förderverein am Dienstagabend. Zusammen mit dem Berliner Diplomingenieur und Planer Jan Ludwig Bauditz wälzten sie alte Unterlagen über das Nagelareal, auch Garten Eden genannt. Ihr Anliegen: Die Bauten auf dem Areal sollen wieder im Original-Zustand aufgebaut werden.

„Als erstes Vorhaben nehmen wir uns den Tempel direkt am Seeufer vor“, erklärte Antje Pochte. Von ihm seien nur noch die Fundamente und Grundmauern aus Stein vorhanden. „Das ist ein Vorteil, weil wir dann nicht in den Boden eingreifen müssen“, betonte Bauditz, der aus Kläden bei Stendal stammt und oft am Arendsee war. Seine Eltern hatten sich an der ehemaligen Landwirtschaftsschule in der Seestadt kennengelernt.

Bauditz begutachtete zahlreiche alte Aufnahmen vom Tempel und beriet die Ehrenamtlichen, wie ein Wiederaufbau und mit welchem Material zu realisieren wäre. Holz sollte verwendet werden wie beim Original. Anders als bei den Grundmauern, die aus Stein und mit dem typischen Nagelputz bearbeitet worden sind. Das sei auch gut am Kassierhäuschen zu sehen, auf dessen Wände der Putz mit Löffeln aufgetragen sei, erzählte Christine Meyer. Sie steuerte viele geschichtliche Details bei, die sie durch ihre jahrzehntelange Forschungsarbeit über den Naturapostel und Wanderprediger Nagel parat hat.

Auch Kassier-, Schwanen- und Harmoniumhäuschen wurden ins Blickfeld gerückt. Denn wenn es um einen Antrag auf Förderung der Vorhaben gehe, sollten lieber mehr Projekte aufgelistet werden als zu wenig. „Abspecken können Sie dann immer noch“, meinte er. Er wird in den nächsten Monaten einen Plan für das Tempelprojekt erarbeiten und Antragsunterlagen samt Planzeichnungen vorbereiten. Über Zahlen sprach er noch nicht, er müsse sich erst ein konkretes Bild machen.