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Nahverkehr Missverständnisse ausgeräumt

Vertreter der PVGS erläuterten in Liesten das System Rufbus und räumten damit Missverständnisse aus, die für Ärger im Ort gesorgt hatten.

Von Alexander Walter 04.11.2015, 02:00

Salzwedel l Ein Bericht der Volksstimme hat in Liesten und bei der Personenverkehrsgesellschaft (PVGS) des Altmarkkreises für Furore gesorgt. Im Juni hatten die Liestener Rentnerinnen Renate Fojcik, Christel Brennecke und Hildegard Schwandt beklagt, mit dem Rufbus der PVGS nur über Umwege und mit teils langen Wartezeiten nach Salzwedel zu gelangen. Als sie bei der Personenverkehrsgesellschaft (PVGS) des Altmarkkreises um Verbesserungen bat, habe ihr eine Mitarbeiterin geantwortet: „Was wohnen Sie auf einem Keks-Dorf“, berichtete Renate Fojcik damals. Ronald Lehnecke, Geschäfts- führer der PVGS hat sich dafür am Montag entschuldigt. „Wenn das so gesagt wurde, tut es mir leid“, sagte Lehnecke während einer Sitzung des Liestener Ortschaftsrates, an der die betroffenen Rentnerinnen Renate Fojcik, Christel Brennecke und Gieselinde Gubitz teilnahmen.

Lehnecke und Sachgebietsleiterin Diana Woll erläuterten den Anwesenden anschließend das System Rufbus, um Missverständnisse auszuräumen. Der Rufbus sei kein Taxi, sondern verkehre nach Fahrplan etwa zu Haltestellen der Hauptlinien, von denen die Fahrgäste dann weiter fahren können, sagte Diana Woll. Angeschlossen seien damit alle 329 Orte der westlichen Altmark an 365 Tagen im Jahr. Mit dem Angebot könnten Fahrgäste jeden Ort erreichen – wenn sie dafür bisweilen auch umsteigen müssten. Den Vorwurf langer Wartezeiten wiesen Woll und Lehnecke zurück. Die Anschlussverbindungen zwischen Rufbus und den Hauptlinien seien so getaktet, dass Fahrgäste jeweils nur wenige Minuten warten müssten.

Gieselinde Gubitz wollte trotzdem wissen, warum sie bei der Fahrt von Liesten mit dem Rufbus nicht direkt nach Salzwedel fahren kann. „Wir können nur versuchen, das meiste aus dem Geld zu machen, das wir zur Verfügung haben“, antwortete Ronald Lehnecke. Mit dem Rufbus-System sei das mustergültig gelungen. Die Erreichbarkeit aller Orte im Landkreis bei Bestehen eines Zwei-Stunden-Taktes sei früher nicht gewährleistet gewesen. In Salzwedel und Gardelegen fahre der City-Rufbus sogar halbstündlich. Erhard Prehm, Betriebsleiter des Innovations- und Gründerzentrums Salzwedel, unterstrich die Ausführungen: „Wir haben das System 2008 ohne zusätzliche Zuschüsse eingeführt. Und bei gleichem Geld haben wir heute statt eines schlechten einen guten Personennahverkehr“, erklärte er.

Christel Brennecke zeigte sich nach den Ausführungen zufrieden: „Die Informationen waren wesentlich besser als beim letzten Mal“, sagte sie.