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Naturschützer Bohrschlammgrube steht im Fokus

Die BUND-Kreisgruppe fordert, dass die Bohrschlammgrube Brüchau komplett beseitigt wird. Es gibt weitere Gespräche.

15.04.2019, 10:00

Winterfeld l Aus den drei Schwerpunkten, die der Vorsitzende der BUND-Kreisgruppe, Walter Jakel, am Freitag bei der Jahresversammlung der Naturschützer in Winterfeld nannte, ragte einer besonders heraus: Die Forderung nach einer kompletten Beseitigung der Bohrschlammgrube in Brüchau.

„Das ist der größte Umweltskandal, den es hier jemals gab“, wurde Jakel deutlich. Über Jahre hinweg sei ein Mantel des Schweigens darüber gelegt worden, führte der Vorsitzende weiter aus. Nun setzt er seine Hoffnung auf die nächsten Gespräche im Rahmen der sogenannten Kalbe-Runde. Zu dieser laden der Kalbenser Bürgermeister, Karsten Ruth, und die Grünen-Landtagsabgeordnete Dorothea Frederking am Montag, 29. April, ab 19 Uhr ins Dorfgemeinschaftshaus Kakerbeck ein, informierte Jakel die BUND-Mitglieder am Freitag.

Erwartet werden dort neben dem zuständigen Landes-Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD) auch zahlreiche Mitglieder des Kreistages des Altmarkkreises Salzwedel mit Landrat Michael Ziche. „Ich bin froh, dass die Kreistagssitzung an diesem Tag verschoben wurde“, meinte Jakel und erhofft sich damit weiteren Druck auf die Landespolitik.

Der Betreiber der Bohrschlammgrube Brüchau (Neptune Energy) habe zudem zugesagt, die Ergebnisse von Probebohrungen im Rahmen dieser Kalbe-Runde zu veröffentlichen, heißt es auf der Internetseite des BUND. Die Anwohner aus Brüchau dürften gespannt sein. „Wir werden alle unsere Argumente plakativ vorbereiten“, motivierte Jakel die BUND-Mitglieder in Winterfeld. Eine Demonstration in Kakerbeck ist geplant.

Zum 30. Jahrestag des Mauerfalls rückt ein weiteres Großprojekt des BUND für die Kreisgruppe in den Vordergrund – das Grüne Band. In diesem Jahr werde deshalb eine Vielzahl weiterer Exkursionen in der nördlichen Altmark angeboten. Daneben bleibt auch der Drömling im Süden des Landkreises ein großer Schwerpunkt der Arbeit der Kreisgruppe. Der Vorsitzende freute sich, dass mit Aline Herbez ein BUND-Mitglied den Touristikführerschein für den Drömling erworben habe. Jakel bat alle Anwesenden, die Exkursionen am Grünen Band und im Drömling zu besuchen.

Zuvor hatten die Besucher der Versammlung noch ein eher bürokratisches Thema zu besprechen. Dabei ging es darum, ob die Delegierten für die Landes-Delegiertenkonferenz anstatt für ein Jahr nun für zwei Jahre bestimmt werden sollten. Zunächst fand sich für diesen Vorschlag des Vorsitzenden keine Mehrheit, eine Abstimmung ergab ein Patt. Als Lösung wurde anschließend eine Optionsvariante in die Diskussion eingebracht. Diese fand eine Mehrheit, sodass Walter Jakel einen Antrag bei der nächsten Delegiertenkonferenz stellen will.