1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. Keine Spur von zweiter Eulenbrut

Naturschützer Keine Spur von zweiter Eulenbrut

Enttäuschung beim Eulenmonitoring des Naturerbevereins Vissum: Es gab keine zweite Brut der Schleuereulen.

Von Helga Räßler 08.09.2020, 03:00

Molitz l Letzte Station der schweißtreibenden Kontrolltour der Akteure vom Naturerbeverein Vissum zusammen mit dem Naturschutzbund NABU war der Molitzer Trafoturm. Hier - wie zuvor beim Thielbeerer Turm - flog die Schleiereule eilends aus der Luke davon, als NABU-Chef Michael Arens und Olaf Didszun vom Naturerbeverein mühsam ihren Turmaufstieg meisterten.

Fazit nach dem Abstieg: keine Eulenjungen zu finden. Nur einige Eier lagen am Turmboden, der ansonsten bedeckt war von Speiballen, dem so genannten Gewölle. „Das sind die unverdaulichen Nahrungsreste wie Skellette von Vögeln und Mäusen“, erklärte Michael Arens. Anhand dieser Mäuseskellette könnten Fachleute sogar herausfinden, welche Art von Mäusen hier in der Gegend vorkommen.

Aber zurück zu den Schleiereulen. Während die Naturfreunde im Juni bei zwei Kontrolltouren in ihren 17 für Höhlenbrüter umgebauten Trafotürmen 55 Jungeulen entdeckten und teilweise beringten, fanden sie bei ihrer dritten Aktion am Freitagnachmittag keinen einzigen Jungvogel vor. Weder in Pretzier, Kläden (zwei), Schrampe, Zießau, Zühlen noch in Thielbeer und Molitz waren welche anzutreffen. Nur in Zühlen lagen vier Eier im Nest. In Molitz lagen nicht ausgebrütete Eier unten auf dem Turmboden. „Das ist mir ein Rätsel“, konstatierte Arens. In Molitz seien allerdings in einem Kuhstall sieben und in einer Scheune fünf Eulenjunge gezählt worden.

Arens schätzte am Ende ein, dass es offenbar zu keiner zweiten Brut gelommen war, auch wenn noch nicht alle Trafotürme inspiziert worden seien. „Offensichtlich ist das Nahrungsagebot im Revier durch die erste Brut ausgeschöpft“, meinte er.

Im Liesterner Turm findet keine Inspektion statt, da dort über die Web-Kamera des Eulen-TV Einblick ins Geschehen der Schleiereulen möglich ist. Dort haben sich auch Turmfalken eingenistet.