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Obdachlosigkeit So eine Häufung gab es noch nie

Obdachlose ersuchen derzeit verstärkt in Kalbe um eine Unterkunft.

Von Conny Kaiser 21.01.2016, 14:55

Kalbe (cn) l In den Räumlichkeiten über der ehemaligen Kulturhaus-Spielothek in Kalbe brennt seit Wochen abends das Licht, was bei einigen Bürgern für Verwunderung sorgt. Denn was längst nicht überall bekannt ist: Bei besagten Räumlichkeiten handelt es sich um eine von zwei Obdachlosen-Unterkünften, die von der Stadt Kalbe vorgehalten werden. „Und sie sind wirklich nur sehr spartanisch eingerichtet. Aber da gibt es vom Gesetzgeber klare Vorgaben“, wie Bürgermeister Karsten Ruth auf Volksstimme-Anfrage erklärte.

Die zweite Obdachlosen-Unterkunft befindet sich in einer kommunalen Wohnung auf dem Petersberg. Und auch diese ist belegt. „So eine Häufung, wie wir sie aktuell erleben, gab es noch nie“, sagte Ruth. Die Obdachlosen kämen auf der Suche nach Unterkunft meist von allein auf die Stadt zu. Es gebe aber auch Fälle, in denen die Verwaltung nach entsprechenden Hinweisen Hilfe anbiete.

Letztere wird auch gewährt, wenn es um die nachfolgende Suche nach geeignetem Wohnraum – die Obdachlosen-Unterkunft stellt stets nur eine Übergangslösung dar – oder auch um medizinische Versorgung geht. Aber es stehe den betreffenden Personen natürlich frei, diese Hilfe auch anzunehmen, so der Bürgermeister. Dass dies längst nicht immer der Fall ist, zeigt die hohe Anzahl von Menschen, die deutschlandweit auf der Straße leben.

Wie Karsten Ruth weiter betonte, gebe es seitens der Stadtverwaltung natürlich auch regelmäßige Kontrollen in den kommunalen Obdachlosen-Unterkünften, deren Nebenkosten je nach Fall von der Stadt getragen beziehungsweise über das Jobcenter abgerechnet würden.