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Offener Kanal Wo Ingmar Stadelmann Comedy entdeckte

Seit nunmehr 20 Jahren gibt es den Offenen Kanal in Salzwedel. Grund genug, den Geburtstag mit vielen Mitstreitern zu feiern.

Von Alexander Rekow 10.08.2018, 21:00

Salzwedel l „Was wünscht du dem OKS für die Zukunft?“, möchte die Moderatorin des Abends, Antje Siegel-Reinhardt, von Comedian Ingmar Stadelmann wissen. „Eine Klimanlage“, haut der gebürtige Salzwedeler trocken raus. Denn die Geburtstagsfeier des Offenen Kanals Salzwedel war ebenso warm wie zu seiner Gründung: jenseits der 30 Grad-Marke. Und so gehörten tupfende Taschentücher, Fächer und Ventilatoren zum Bild im Kunsthaus Salzwedel.

„Auf den Tag genau sind wir vor 20 Jahren auf Sendung gegangen“, begrüßt Beate Nilles, Geschäftsführerin des Offenen Kanals Salzwedel, die vielen Gäste. Und schon damals sei es das Ziel gewesen: Fernsehen von Bürgern für Bürger zu machen. „Möglich wäre die Gründung und auch der Erhalt des Kanals nicht ohne ehrenamtliche Mitarbeiter und finanzielle Förderungen gewesen“, betont Nilles in ihrer Eröffnungsrede.

In den vergangenen 20 Jahren hätten sich viele Salzwedeler Vereine und Initiativen als große Stütze des OKS erwiesen. Ein von Beginn an treuer und vor allem zuverlässiger Wegbegleiter sei seit der Gründung des Offenen Kanals, im September 1997, die Medienanstalt Sachsen-Anhalt gewesen. Darüber habe der Offene Kanal zur Gründungszeit seine Sendelizenz bezogen.

„Wir freuen uns sehr, dass wir heute das Jubiläum des OKS feiern können. Unsere Zusammenarbeit beruht auf gegenseitiger Wertschätzung“, bedankt sich Martin Heine, Direktor der Medienanstalt Sachsen-Anhalt, bei den Gastgebern. Um offene Kanäle auch in Zukunft fördern und finanzieren zu können, seien die Rundfunkgebühren ein wichtiges Mittel. Zur Förderung des OKS durch die Medienanstalt gehörte seit Sendebeginn auch die Bereitstellung von technischem Equipment.

„Unsere erste professionelle Kamera, haben wir von der Medienanstalt bekommen“, erinnert sich Medienassistent und Gründungsmitglied Andreas Leitel. Auch Licht-, Ton- und Mischpulttechnik hätten zur ersten Ausstattung des Senders dazugehört. Mittlerweile sei die Technik moderner, die Kameras sogar mit HD (High Definition) Auflösung. Für viele Gäste sei der Offene Kanal Salzwedel auch gerade deswegen ein beliebter Ansprech- und Kooperationspartner.

Denn für Veranstaltungen oder eigene Filmprojekte verleiht der OKS das technische Equipment oder ist selbst vor Ort. „Wir nutzen die Ausrüstung gerne um Musikclips zu erstellen, Musikevents oder für eine Konzertübertragung auf Facebook“, erzählt Dieter Herker vom Verein Aktion Musik und Gründungsmitglied des OKS. Das Haus, indem der Offene Kanal, Aktion Musik und der Club Hanseat ihren Sitz haben, sei wie eine große Wohngemeinschaft, in der sich die Vereine gegenseitig unterstützen. „Es sollte ja erst ein Radiosender werden, dann hat es aber mit der Sendefrequenz in Salzwedel nicht geklappt“, erinnert sich Christa Schindler, ebenfalls Gründungsmitglied. Zur Feier des Tages hat sie ein ganz besonderes Kleid angezogen. „Das Kleid habe ich bei unserer ersten Sendung getragen. 20 Jahre später und es passt noch“, witzelt sie. Die erste Sendezeit sei spannend gewesen. „Wir mussten erstmal einen Crashkurs bei der Medienanstalt Sachsen-Anhalt machen, um den Umgang mit der Kamera, Schnitt und so weiter zu lernen“, erzählt Schindler. Ausschlaggebend für eine erfolgreiche Arbeit sei das Team gewesen, damals bestehend aus Jürgen Heppeler, Andreas Leitel, Michael Zauske, Beate Nilles, Nancy Reisener, Heike Eggerts und Petra Holzfuß. „Die Förderung junger Leute, ihnen den Umgang mit Medien nahe zu bringen, lag uns schon damals am Herzen“, sagt Dieter Herker. Noch heute sei das ein wichtiger Punkt beim OKS, Medienkurse, ehrenamtliche Mitarbeit und Freiwilligendienst in Zusammenarbeit mit der Medienanstalt Sachsen-Anhalt anzubieten.

Diese Jugendarbeit würdigt auch Bürgermeisterin Sabine Blümel. „Ich schätze die unzensierten, politischen Beiträge des Offenen Kanals sehr. Es ist gut für die Stadt Salzwedel, dass es so eine Förderung für junge Menschen gibt“, betont Blümel. Das sieht auch Ingmar Stadelmann so, der die Comedy beim OKS für sich entdeckt hat und damals eine eigene Sendung hatte.