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Ostermarkt Mitmach-Ideen kommen an

Das Selbst-Mitmachen-Können kam bei den Besuchern des Freilichtmuseums Diesdorf am Ostersonntag gut an.

Von Anke Pelczarski 18.04.2017, 03:00

Diesdorf l „Das ist genau das Richtige für unsere Tochter“, lobt Katrin Prietzel im Haus Püggen. Ihre Liara sitzt derweil am Tisch, hat Teig ausgerollt, Osterhasen-Plätzchen ausgestochen und verziert sie gerade mit Rosinen. Die Vierjährige freut sich schon darauf, dass sie das Gebackene abholen kann. Dann wird sie ihrer Oma in Seehausen, bei der sie übers Fest zu Besuch war, stolz berichten, was sie alles erlebt hat.

Voll des Lobes ist auch Andrea Proebsting aus Göttingen, die mit ihrer Familie in Woltersdorf eine Auszeit genießt. „Es ist total schön hier. Hier wird viel geboten“, sagt sie und fügt hinzu: „Mit dem Kauf der Eintrittskarte haben wir gleich erfahren, wo der Osterhase unterwegs war. Das war für unsere Kinder genau der richtige Start.“ Sohn Joshua geht derweil Museumsschmied Manfred Heiser zur Hand. Er soll einen Nagel schmieden. Der Stahl liegt rotglühend auf dem Amboss. Doch so einfach, wie es beim Fachmann aussieht, ist das Bearbeiten nicht, muss der Schüler eingestehen. „Die ersten 1000 Nägel sind schwer. Dann wird es einfacher“, merkt Manfred Heiser augenzwinkernd an. Joshua darf seinen Erstling mit nach Hause nehmen.

Harald Schmidt erkundet derweil mit seiner Tochter Kirsten (8) jedes Detail im Freilichtmuseum. „Wir haben zwar so etwas ähnliches in der Nähe unseres Wohnortes, doch hier ist alles kompakt“, sagt der Düsseldorfer. Frau und Tochter, die er besuche, seien derzeit in der Mutter-Kind-Kurklinik in Arendsee. „Die Ecke hier kenne ich noch gar nicht“, erzählt Harald Schmidt, während er die Stufen zur Bockwindmühle hinaufsteigt, und fügt hinzu: „Ich finde es richtig schön hier.“ Museumsmitarbeiter Alfred Henke schildert, dass Wind gebraucht werde, um die Mühle zu betreiben. „Deshalb heißt es Windmühle“, merkt die Achtjährige erstaunt an. „Bei uns gibt es andere Mühlen-Typen. Kirsten hat hier jetzt zum ersten Mal gesehen, dass das Bauwerk in den Wind gedreht werden kann“, flüstert der stolze Papa.

Am Nachmittag ist Bilderbuch-Kinozeit im Haus Püggen. Die Kinder fiebern mit der Kröte und zwei Schnecken mit, die Schlemihl und Schneck heißen. Susanne Laschütza, Kinderbuchautorin aus Klein Grabenstedt, liest ihre Geschichte vor. Zwischenfragen sind erlaubt. Zum Schluss werden die schleimigen Tiere vor die Tür gesetzt: damit die Kröte Gemüse ernten kann.

An Ständen stoppen, miteinander ins Gespräch kommen: Auch diese Chance nutzen die Besucher. Erich Maschke aus Beendorf, dessen Hobby Laubsägearbeiten sind, zeigt, wie die Motive ausgesägt werden. Kinder dürfen das Angebotene gern anfassen. „Hier wird viel für und mit Kindern gemacht“, hat der 74-Jährige beobachtet und freut sich darüber. Zum Weihnachtsmarkt will er wiederkommen. Da war er schon fünfmal dabei. „Für mich der schönste Markt, den es gibt“, sagt Erich Maschke.

Andrea Reiners dreht mit ihrer Pferdekutsche unzählige Runden durchs Museum. Jung und Alt lassen sich gern kutschieren und genießen den Blick aus einer besonderen Position. Später kann auf den Tieren geritten werden.

Vom Startpunkt am Winkelstedter Hallenhaus ist es nicht weit bis zur Osterhasen-Wiese. Ob dort was versteckt ist? Lena (10) aus Bad Bodenteich hat sich ein kleines Körbchen mitgebracht. Und sie wird fündig. „Bei uns zu Hause gab es immer einen Osterwald, leider in diesem Jahr nicht“, bedauert Mutter Sylvia Timm. Ihre Tochter hatte die Idee, das Diesdorfer Freilichtmuseum zu besuchen. Das kannte sie von einem Schulausflug. „Mir gefällt es hier richtig gut“, urteilt Sylvia Timm.