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Pflegeeinrichtung Neues Haus nimmt Gestalt an

Die Richtkrone schwebt über dem Rohbau in Kalbe. Die Arbeiterwohlfahrt (Awo) baut dort eine Tagespflege für Demenzkranke.

Von Antje Mewes 05.09.2016, 21:00

Kalbe l Das Gebäude, in dem einmal an Demenz Erkrankte wohlbehütet ihre Tage verbringen können, hat Gestalt angenommen. Der Dachstuhl ist fertig, die Fenster sind eingebaut, nun soll es zügig mit dem Innenausbau weitergehen. Andrea Schmieder von der Geschäftsführung der Awo-Sozialdienst GmbH zeigte sich Montagnachmittag zuversichtlich, dass das Haus im Dezember bezugsfertig ist. Auf jeden Fall soll es noch in diesem Jahr die Einweihung geben.

Wann die ersten Besucher dort betreut werden können, sei aber noch nicht hundertprozentig klar. Angestrebt sei auch der Dezember, aber bei einem Hausbau könne es immer Verzögerungen geben.

Es entstehen 12 Plätze, An- drea Schmieder geht aber davon aus, dass bis zu 15 Demenz- erkrankte betreut werden können. Die Erfahrung zeige, dass es auch Bedarf für eine tage- oder sogar nur stundenweise Betreuung gebe. Angehörige würden so kurzzeitig entlastet und könnten Behördengänge, Arztbesuche oder Einkäufe erledigen. Fünf bis sechs Mitarbeiter sollen eingestellt werden. Es gebe schon Bewerbungen. Für diese Form der Betreuung seien qualifizierte Fachkräfte, aber keine examinierten Altenpflegerinnen erforderlich.

Den Betreuten stehen dann großzügige Räume zur Verfügung. In der Küche sollen sie die Möglichkeit erhalten, gemeinsam zu kochen und kleinere Arbeiten dafür zu erledigen. Auf dem 4300 Quadratmeter großen Außengelände soll es Hochbeete zum Gärtnern und eventuell auch eine kleine Werkstatt geben. Die Flächen sollen mit Wiesen begrünt werden und auch eine teilweise überdachte Terrasse wird nicht fehlen. Alles wird behindertengerecht eingerichtet sein. Und neben den Kreativräumen werden auch Rückzugmöglichkeiten geschaffen. Es soll ein Pflegebett angeschafft werden, damit auch schwer pflegebedürftige Patienten aufgenommen werden können, berichtet Andrea Schmieder.

Bauherr ist der Awo-Kreisverband. Er investiert 650  000 Euro ohne jegliche Förderung in die Tagespflege. Die Awo-Sozialdienst GmbH wird Mieterin sein.

Einheitsgemeindebürgermeister Karsten Ruth freut sich über die Initiative. Die Stadt hat der Awo das Grundstück an der Straße der Jugend verkauft und spart sich die Pflege. Zudem passe die Einrichtung schön in das Ensemble mit dem betreuten Wohnen und dem Pflegeheim „Klein Sanssouci“. Das Angebot werde aufgrund der demografischen Struktur dringend gebraucht, schätzte der Bürgermeister ein.