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Pflegeschule Gardelegen hat die Nase vorn

Bleibt die Pflegeschule in Salzwedel oder zieht sie an einen anderen Standort? Momentan sieht es so aus, als ob Gardelegen die Nase hat.

Von Antje Mewes 12.12.2019, 01:00

Salzwedel l Im Hauptauschuss hatte Linke-Stadtrat Marco Heide gefordert, die Salus-Altmark-Holding tatkräftig bei der Suche nach einem geeigneten Baugrundstück zu unterstützen und es am „besten auf dem Silbertablett zu servieren“, damit die Pflegeschule und damit auch die jungen Leute, die dort lernen, in der Hansestadt bleiben.

In der jüngsten Sitzung des Salzwedeler Finanzausschusses wurde das Thema erneut diskutiert. Die Bürgermeisterin sagte sinngemäß, dass die Salus noch nicht wegen eines Grundstücks auf die Stadt zugekommen sei und sie sich nicht in laufende Geschäfte eines Unternehmens einmischen wolle.

Eine Anfrage bei der Salus Altmark Holding ergab, dass um die Personalentwicklung und den Wissenstransfer zukunftsfähig auszurichten, der Aufbau einer SAH-Akademie geplant ist. „Sie soll als Aus-, Fort- und Weiterbildungsplattform profiliert werden, deren Spektrum von der Erstausbildung in Pflegeberufen über die ärztliche Weiterbildung, Fachspezialisierungen und interdisziplinäre Fortbildungen bis hin zu populärwissenschaftlichen Formaten für die Bevölkerung reicht“, erklärt Unternehmenssprecherin Franka Petzke. Sie soll in der westlichen Altmark in räumlicher Nähe zu einem Krankenhaus-Standort des Altmark-Klinikums angesiedelt werden. Neben der umfassenden Pflegeausbildung sollen dort sich Ärzte und andere Mitarbeiter ständig weiterbilden und -qualifizieren können, betont Petzke.

„Nach Abwägung vieler Gesichtspunkte wird nach wie vor Gardelegen als Akademie-Standort präferiert“, erklärt sie. Gründe seien unter anderem territoriale Gegebenheiten, mit möglichst kurzen Anfahrtswege von allen SAH-Standorten, so aus Uchtspringe, Bernburg und Magdeburg, wo die Salus Altmark Holding verschiedene Krankenhaus- und Pflegeeinrichtungen betreibt. Grundlegende Dinge, wie das Baugrundstück und mögliche Fördermittel, seien allerdings noch völlig offen. Petzke: „Auch bei zügig verlaufenden Entscheidungs-, Planungs- und Realisierungsprozessen für einen möglichen Neubaukomplex könnte frühestens im Jahr 2022 mit dessen Inbetriebnahme gerechnet werden“.

Das Inkrafttreten des neuen Pflegeberufegesetzes ab Januar 2020 erzeuge keinen besonderen Zeitdruck und stehe nicht im Zusammenhang mit dem Aufbau der Akademie, erklärt die Sprecherin weiter. Dieser Punkt war in den städtischen Ausschüssen ins Feld geführt worden, zügig wegen eines Baugrundstücks auf die Salus Altmark Holding zuzugehen.

Zwar werde ein schneller Projektfortschritt angestrebt, die Ausbildungsgänge seien aber weiter gesichert. Die Krankenpflegeschule in Salzwedel setze die Ausbildung in den bestehenden Räumen fort.

„Inwiefern das neue Finanzierungssystem für die Pflegeausbildung mit einem Landesfond die ausbildenden Krankenhäuser künftig über das bisherige Maß hinaus entlastet, ist derzeit noch nicht absehbar“, erklärt Petzke. Es sei zu berücksichtigen, dass die Ausbildung in den Krankenhäusern schon bislang mit einem Budget unterstützt wurde, das jedes Jahr mit den Krankenkassen verhandelt wird, informiert die Sprecherin.