1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. Ein blitzsauberer erster Lauf

Pokalwettkampf Ein blitzsauberer erster Lauf

Vor 80 Jahren wurde die Freiwillige Feuerwehr Fahrendorf (Gemeinde Dähre) gegründet. Am Sonnabend wurde das runde Bestehen gefeiert.

Von Anke Pelczarski 12.09.2016, 03:00

Fahrendorf l „Ich hoffe, dass ihr alle gute Laune, Elan und Spaß mitgebracht habt“: Mit diesen Worten begrüßte Fahrendorfs Ortswehrleiter Rainer Schnobbel die Teilnehmer am Pokallauf im Löschangriff nass auf dem Sportplatz. Denn das Geburtstagskind richtete an diesem Tag auch den Wettkampf um den Gemeindepokal aus.

Bei sommerlicher Hitze gab es zwei Erleichterungen: Zum einen durfte auf die Jacken verzichtet werden. Zum anderen waren Kanister vom Podest zu spritzen. Durch die größere Angriffsfläche ist dies leichter zu meistern. Jörg Ebeling gab das Startsignal. Michael Schmidt achtete darauf, dass auf dem Podest alles ordnungsgemäß aufgebaut war. Albert Müller, Alfred Klein und Heinrich Buhr stoppten die Zeit.

Die Dährer Jugendwehr beteiligte sich ebenfalls am Löschangriff. Hans-Heinrich Bromann, der den Nachwuchs mit betreut, hofft, dass sich in den Dährer Ortsteilen neue Mitglieder finden. Sonst sei das Aus der Nachwuchstruppe in drei Jahren vorprogrammiert: Dann seien alle jungen Leute 18 Jahre und würden in die aktive Truppe wechseln.

Bei den Männern gingen sechs Teams an den Start. Den besten Lauf erwischten die Starter aus den Wehren Mehmke und Bandau, die sich zusammengeschlossen hatten und als erste dran waren. Die vorgelegten 22,28 Sekunden waren von keiner anderen Mannschaft zu unterbieten. Die Gastgeber erkämpften sich als letzter Starter im Feld im zweiten Durchgang noch den Silberrang und verwiesen die Lagendorfer auf Platz drei.

Nach dem Wettkampf ging es in die Festscheune. Ortswehrleiter Rainer Schnobbel blickte in die Geschichte. So schilderte er, dass bereits vorm Zweiten Weltkrieg ein Feuerlöschbrunnen nahe des Kriegerdenkmals gebohrt worden sei. Er sei über 50 Meter tief und habe viele Jahre als Wasserentnahmestelle gedient. „Er ist sogar heute noch leistungsfähig und liefert 1000 Liter Wasser pro Minute“, fügte er hinzu.

Im Jahr 1959 sei das Gerätehaus gebaut worden. Sein Vorgänger, ein Spritzenhaus, das auch als Gefängnis genutzt wurde, sei heute noch auf dem Grundstück seines Vorgängers Siegfried Polzin erhalten, berichtete Rainer Schnobbel. Das Gerätehaus musste Anfang der 1990er Jahre zweimal umgebaut werden, damit das neue Fahrzeug hinein passte. Die Kameraden hätten dafür viele Freizeitstunden investiert, sagte der Ortswehrleiter.

Zur Geschichte der Wehr gehöre auch ein dreitägiger Hochwassereinsatz im Jahr 1938 an der Mühle in Peckensen. „Da war unsere Motorpumpe noch jung und musste gleich einen Härtetest bestehen“, schilderte Rainer Schnobbel.

Heute zähle die Wehr 36 Kameraden, davon 13 im aktiven Dienst. „Diese Zahl wird sich wohl nicht so schnell verbessern, weil der Lebensmittelpunkt vieler junger Menschen nicht in unserem kleinen Dorf liegt“, stellte er nüchtern fest. Der Nachwuchs müsse dahin gehen, wo Arbeit sei.

Karin Wunderlich, Vorsitzende des Feuerwehrverbandes Altmarkkreis Salzwedel, hatte neben der Ehrentafel noch eine Überraschung für den Ortswehrleiter mitgebracht. Sie zeichnete Rainer Schnobbel, der seit 26 Jahren an der Spitze steht, mit dem Ehrenstern des Landesfeuerwehrverbandes in Bronze aus. Seine Kameraden überreichten ihm und seiner Frau Doris, die ihn immer unterstützt, Präsente.

Winfried Arndt, in der Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf für die Feuerwehren zuständig, lobte die Gemeinschaft in Fahrendorf: „Die Feuerwehr isoliert von der Dorfgemeinschaft wäre ein nichts“, sagte er. Dähres Bürgermeister Michael Olms gratulierte ebenso zum Wehrgeburtstag wie Vertreter anderer Wehren.