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Polizei half Verzweifelte Auto-Suche in Salzwedel

In einer fremden Stadt, da kann man sich nicht nur verlaufen - auch in Salzwedel.

Von Arno Zähringer 02.12.2017, 00:01

Salzwedel l Manchmal kommt es auch vor, dass das Auto abgestellt wird und später niemand mehr so richtig weiß, wo es denn abgeblieben ist. Das kann auch dann passieren, wenn man sich die Örtlichkeit gemerkt hat und sich auf einen Einheimischen verlässt, der den Standort benannt hat. Richtig blöd ist es nur, wenn die gegebene Auskunft falsch ist. Dann ist guter Rat teuer. Aber dann gibt es ja immer noch die Freunde und Helfer der Polizei.

Doch der Reihe nach: Sonja Drechsler und Johanna Spindler aus der rund 14.500 Einwohner großen Stadt Frankenberg in Sachsen war kein Weg zu weit, um noch einmal den Liedermacher Hannes Wader bei einem seiner letzten Konzerte zu erleben. Also machte sich das Duo auf den Weg nach Salzwedel. Es sei zwar eine Fahrt mit Hindernissen gewesen, „doch wir hatten genügend Zeit eingeplant, um ganz entspannt das Konzert zu genießen“, schreibt Sonja Drechsler in ihrem Brief an die Volksstimme.

Bei einem ausgedehnten Stadtbummel entdeckten sie viel Interessantes, zumal Sonja Drechsler Salzwedel bereits vor mehr als 20 Jahren auf den Spuren der Straße der Romanik besuchte. Sie stellten das Auto ab und erkundigten sich bei einem älteren Herrn, wie die Kirche hieß, in deren unmittelbarer Nähe sie parkten. Er versicherte, es sei die Mönchskirche. Weil Salzwedel mehrere Kirchen hat, vertrauten die beiden Damen auf das Wissen des Einheimischen. Doch später war der fahrbare Untersatz nicht zu finden. Mehrere Stunden suchten die Waderfans ihr Auto rund um die Mönchskirche – ohne Erfolg.

Jeder Einheimische, den sie in ihrer Not fragten, versuchte zu helfen. Schließlich wandten sich die Frauen einem parkendes Polizeiauto zu, und versuchten den Beamten so gut wie möglich zu erklären, wo ihr Auto abgeblieben war. Nach einigem hin und her verfrachteten die Polizisten beide Frauen in den Polizeiwagen „und wir bekamen noch eine kleine private Stadtrundfahrt“. Die Aktion wurde von Erfolg gekrönt, denn das Fahrzeug wurde unbeschadet gefunden.

 „Auf uns allein gestellt wäre das sicher zum Problem geworden“, sagt Sonja Drechsler, die sich bei der Polizei für die schnelle und freundliche Hilfe bedankt. Die Salzwedeler Polizei habe sich als wahrer Freund und Helfer entpuppt. „So konnten wir am Abend doch noch das Konzert mit Hannes Wader genießen, das zu einem ganz besonderen Genuss mit einem tollen Künstler und gutem Publikum wurde“, berichten Sonja Drechsler und Johanna Spindler und versprechen: „Wir kommen bestimmt wieder nach Salzwedel.“ Dann aber werden sie vermutlich einen Stadtplan mit im Gepäck haben. Und die Geschichte lehrt: Auch Einheimische wissen nicht alles.