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Porträt Mit dem Rennrad zum Dienst

Auch bei minus 10 Grad tritt der 21-jährige Elia Gohr aus Arendsee in die Pedale seines Rennrades.

Von Helga Räßler 06.03.2018, 03:00

Arendsee l Damit fährt er täglich zehn Kilometer zur Arbeit von Arendsee nach Kleinau. Dort ist er Sozialassistent in der Kindertagesstätte Gänseblümchen. Die Arbeit mit Kindern macht dem jungen Arendseer „Riesenspaß“, wie er im Volksstimme-Gespräch versicherte. Seit diesem Jahr ist Elia Gohr als Sozialassistent im Dienste der Einheitsgemeinde Arendsee angestellt. Er hatte im Vorjahr nach dem Abitur mit guten Erfolg das Examen als staatlich anerkannter Sozialassistent abgelegt, aber erst einmal eine Pause eingelegt.

Und war auf Radreise nach Spanien gestartet. Dann bewarb er sich um Jobs, um vor der weiteren Ausbildung zum Erzieher Geld zu verdienen. Er war auch als Mittelbeschaffer für eine Non-Profit-Organisation in Nordrhein-Westfalen aktiv.

„Es ist toll, die Kinder zu unterstützen, ihnen zu helfen, Erfahrungen zu sammeln.“

Elia Gohr

Dann bewarb es sich auch bei der Stadt. Eine Anstellung klappte jedoch nicht auf Anhieb. Doch im Januar dieses Jahres wurde er zum Vorstellungsgespräch in die Kindertagesstätte Gänseblümchen eingeladen. „Und genommen“, erzählte der 21-Jährige glücklich. Er fing schon am nächsten Tag zu arbeiten an und betreut nun zusammen mit den Erzieherinnen unter Leitung von Kita-Chefin Heike Reisener die Drei- bis Sechsjährigen.

„Es ist toll, die Kinder aufwachsen zu sehen, sie dabei zu unterstützen und ihnen zu helfen, Erfahrungen zu sammeln und sie auf die Schule vorzubereiten“, betonte Elia Gohr.

Er ist mit dabei, wenn das Obstfrühstück vorbereitet und eingenommen wird, wenn es zum Basteln geht oder zum Spielen im Freien – zum Beispiel beim Rodeln auf dem Berg hinterm Haus. Und nach dem gemeinsamen Mittagessen beaufsichtigt er das Mittagschläfchen.

Er legt den täglichen Weg zur Arbeit und zurück – zirka 10 Kilometer – mit seinem Rennrad zurück. „Das hält mich fit und ich bin an der frischen Luft“, sagte er. Dass ihm derzeit der über minus 10 Grad kalte Fahrtwind um die Nase weht, stört ihn nicht. „Ich zieh halt zwei Hosen an, trage zwei Handschuhe, dicke Jacke und Mütze“, beschrieb er seinen Kleidungsstil. „Und den Schal ziehe ich über den Mund, damit die eiskalte Luft nicht meine Lungen trifft.“

Im Sommer wolle er noch einmal auf Radtour in den Süden gehen, danach seine Ausbildung zum Erzieher in Angriff nehmen. „Denn ich will unbedingt in einer Kita arbeiten“, bekräftigte er.