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Radtour Von St. Pauli zur Cheiner Wiese

Eine Radlergruppe hat sich die Pflanzenwelt um Cheine genauer angeschaut.

Von Jörg Schulze 15.06.2020, 13:00

Cheine l Ein vielstimmiges Vogelkonzert begleitete die Radler, die auf Initiative der Urania am Sonnabend den Cheiner Wiesen entgegenfuhren. „Das ist einfach Balsam für die Seele“, stellte Michaela Juhl fest. Und den hatte sich gerade die Leiterin des Ausflugs redlich verdient. Schließlich gestalteten sich die Vorbereitungen für die Tour aufgrund der ungewissen Wetterlage alles andere als einfach.

Noch am frühen Morgen herrschte Optimismus. Als der Wetterdienst jedoch Starkregen und Gewitter für den Vormittag ankündigte, kam folgerichtig die kurzfristige Absage. Doch sowohl das Donnerwetter als auch die himmlischen Fluten machten zu diesem Zeitpunkt einen Bogen um das Salzwedeler Stadtgebiet.

Somit entschloss sich ein Teil der angemeldeten Gruppe, auf eigene Faust die Cheiner Wiesen zu erkunden. Eine erste Rast gab es in St. Pauli, unmittelbar an der Cheiner Kirche. Dort machte Michaela Juhl neugierig auf die Natur am Grünen Band.

Bekannt ist das Gebiet für die anderenorts sehr seltenen Orchideen. Diese haben ihre Blütezeit jedoch schon abgeschlossen. Dafür gibt es auf den Feuchtwiesen jedoch noch zahlreiche weitere seltene Pflanzen. Die Grünliche Gelbsegge gehört ebenso dazu, wie der Schildehrenpreis, die Natternzunge oder der Nelkenwurz. Ebenfalls im Gebiet des ehemaligen Sperrgebietes zu finden ist der Spitzwegerich oder das breitblättrige Knabenkraut. Doch nicht nur allein die Pflanzenwelt ist einen Ausflug vor die Tore der Innenstadt wert. Auch die Tierwelt hat einiges zu bieten. So tummeln sich in den Feuchtstreifen entlang der Gräben zahlreiche Libellen, Schmetterlinge erfreuen das Auge des Betrachters und Scharen von Kranichen nutzten das Feuchtgebiet für die Nahrungssuche.

Sehr zu schätzen wissen Gretel und Martin Schachel den Reiz der heimischen Natur. Sie gehören zu den regelmäßigen Teilnehmern bei Ausflügen dieser Art.

„Einmal im Monat wandern wir und einmal geht es mit dem Fahrrad auf Tour. Es ist das gemeinsame Naturerleben, was für uns den besonderen Reiz dieser Kurztrips ausmacht. Zudem gehen wir einmal im Jahr auf eine Schiffs-Radreise um auch andere Regionen kennenzulernen“ sagte Martin Schachel.

Nach dem Erkunden der Cheiner Wiesen ging es wieder Richtung Heimat. In Brietz machte die Gruppe einen kleinen Umweg und besuchte mit den Brietzer Teichen ein weiteres Kleinod der Natur in der nördlichen Altmark. Hier entdeckten die Radler die in Blüte stehende Wasserminze. Am Nachmittag kamen alle wohlbehalten zu Hause an.