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Radweg Mehr Möglichkeiten für Radler

Von Lohne bis Arendsee mit dem Fahrrad: Dies ist gefährlich. Ein eigener Weg wäre die Lösung.

Von Christian Ziems 15.07.2020, 13:35

Arendsee / Lohne l Brandschutzstreifen spielen bei der derzeitigen Überlegung, wie sich neue Radwege realisieren lassen, eine wichtige Rolle. Denn auf diesen könnten diese Bauwerke geschaffen werden, ohne Bäume zu fällen. Von diesen Streifen gibt zwischen Arendsee und Lohne einige. Diesen Bereich haben die Bürgermeister Norman Klebe (Arendsee) und Bernd Prange (Altmärkische Höhe) derzeit besonders im Blick. Die Forderung nach einer eigenen Piste für Pedalritter hat durch Kleinaus Ortsbürgermeister Sven Schottenhamel wieder neuen Wind bekommen. Er spricht das Thema bei jeder Gelegenheit an.

Die Idee ist nicht neu, wie bei einem Pressegespräch der drei Kommunalpolitiker im Arendseer Rathaus deutlich wurde. Bernd Prange verwies auf Pläne von 2007. Er versuchte damals, mit dem einstigen Arendseer Bauamtsleiter Gert Reckling für den Radweg Mittel vom Land zu bekommen. Doch dies scheiterte. „Wir wollen den Stein ins Rollen bringen“, unterstrich der Bürgermeister das Ziel, einen neuen Versuch zu starten.

Er ist auch Vorsitzender des Stendaler Kreis-Bauauschusses und will sich auf dieser Ebene ebenfalls dafür einsetzen. Stadtoberhaupt Norman Klebe hat bereits ein Gespräch mit Salzwedels Landrat Michael Ziche geführt. Dieser habe sich aufgeschlossen gezeigt. Vieles hängt aber von der Finanzierung ab. Der Radweg über die Orte Arendsee, Zühlen, Heiligenfelde bis nach Lohne würde sich an einer Kreisstraße befinden. Und die Strecke umfasst beide altmärkische Landkreise.

Darum soll gemeinsam an einem Strang gezogen und um Landesmittel geworben werden. Bernd Prange will dazu Vertreter der Landesstraßenbaubehörde und des Verkehrsministeriums zu Gesprächen einladen. Seine Forderung: Das Land sollte den Kreisen jährlich Gelder zur Verfügung stellen, die nur für den Radwegebau einzusetzen sind. „Wir müssen einfach mal anfangen“, schreckt Bernd Prange nicht vor den finanziellen Hürden zurück. Zudem könnte Etappenweise über mehrere Jahre gebaut werden.

Dem Bürgermeister der Altmärkischen Höhe liegt nicht nur dieser Radweg am Herzen. Hintergrund sind einige Pisten in der Region, die zwar einzelne Dörfer verbinden aber darüber hinaus oft im „Niemandsland“ verlaufen. Ziel sind geschlossene Routen, die die Region Arendsee mit dem Elberadweg verbinden. Dazu müsste unter anderem ein Weg für Radler von Leppin nach Seehausen geschaffen werden. Von dem Dorf bis nach Salzwedel gibt es ihn bereits. Das Befahren der Bundesstraße 190 mit zwei Rädern und Beinkraft wurde beim Gespräch als „lebensgefährlich“ eingestuft.

Gefahren gibt es auch zwischen der Seestadt und dem Ortsteil Lohne. „Ich würde meine Kinder dort nicht alleine fahren lassen“, erklärte Sven Schottenhamel und ging auf Details ein. So sind Kinder bei bestimmten Projekten unter anderem in Schulen auf Fahrräder angewiesen. Mit diesen könnten auch Spielplätze in anderen Dörfern besucht werden. Dies ist derzeit oft mit einem gewissen Risiko verbunden. Auch der Faktor Tourismus wurde als Argument gebracht. Immer mehr Urlauber nutzen zum Beispiel die modernen E-Bikes und wollen möglichst sicher von A nach B gelangen.

Bernd Prange favorisiert beim Planen von neuen Strecken das Einbinden von bereits vorhanden ländlichen Wegen, die in Ordnung sind. Auch der Blick auf die Bildungsstätten und das Einbeziehen der Schuleinzugsbereiche spielt eine Rolle. Wenn sichere Pisten vorhanden sind, könnte das eine oder andere Mal auf Fahrten mit Autos oder Bussen verzichtet werden. Beim gestrigen Gespräch spielten immer wieder die vorhandenen Lücken eine Rolle. Ein Beispiel dafür ist der Abschnitt zwischen Arendsee und Schampe, auf den Norman Klebe hinwies. Von der Seestadt kommend kann der Radweg aus Richtung Salzwedel bis zum Ortsausgang genutzt werden.

Dann geht es auf die Landesstraße, um von Schrampe aus wieder auf einer Radlerpiste weiter nach Niedersachsen zu gelangen. Solche derzeit noch nicht geschlossenen Routen gibt es einige. Die Einheitsgemeinde Arendsee und die Samtgemeinde Gartow wollen gemeinsam eine Verbindung attraktiver machen. So könnte der Weg von Zießau (Altmark) nach Lomitz (Wendland), der durch Wälder führt, mit Bundesmitteln gemeinsam ausgebaut werden. Damit wäre auch ein gut passierbarer Zugang zum Grünen Band, das sich an der Landesgrenze befindet, gegeben.

Zu den vielen im Rathaus vorgestellten Zukunftsplänen gehört übrigens auch eine bessere Beschilderung. Jasmin Scheffler vom Arendseer Bauamt konnte dazu beim Pressegespräch positive Nachrichten verkünden. Die vorhandenen Radwege in der Region werden neu ausgeschildert. Und zwar im Auftrag des Altmarkkreises Salzwedel. Dieser erhält dafür Fördermittel, die Kommunen konnten im Vorfeld Wünsche äußern. Alle Arendseer Ideen wurden berücksichtigt. So werden zum Beispiel rund um die „Blaue Perle“ neue Hinweisschilder aufgestellt.