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Restauration Bockwindmühle Arendsee gerettet

Die alte Kreuzschwelle der Mühle ist vom Schwamm zerfressen. Eine Sarnierung soll das historische Bauwerk retten.

Von Helga Räßler 24.11.2017, 11:00

Arendsee l Ganz umsonst wartete Hobbymüller Klaus Lühe am Donnerstag (23.11.) in Arendsee auf den angekündigten Kran. „Firmenchef Ulf Lahmann hat kurzfristig aus Termingründen abgesagt“, bedauerte er. Nun soll am Freitag ein zweiter Anlauf unternommen und die neue Eichenbohle als Kreuzschwelle in den Mühlenbock eingebaut werden.
„Dafür muss die Erde ausgebaggert werden und die Findlingsteine müssen weggeräumt werden“, beschrieb er den Aufwand.
Bereits ausgebaut worden ist am Mittwoch und Donnerstag durch die Mitarbeiter von Mühlenbaumeister Ulrich Blümner aus Bismark der alten Eichenbalken. Dabei ist das ganze Ausmaß der Schädigung sichtbar geworden. „Dass das eine Ende der Schwelle schon völlig morsch und vom Schwamm zerfressen war, hatte ich schon lange gesehen“, so Lühe.
Aber auch die andere Hälfte habe im Inneren Fäulnis erkennen lassen. „Das Holz muss wohl schon 1992, als es verbaut wurde, einen faulen Kern gehabt haben“, mutmaßte er.
Für die gesamten Reparaturarbeiten musste die Mühle abgestützt und gesichert werden. Unter die Stützbalken am Mühlenbock sind Stockzwingen installiert, der ganze Bau ist mit Holzstreben mehrfach an den Seiten abgestützt.
Ebenfalls schon erledigt ist die Treppensicherung. Sie ist gerade ausgerichtet und stabilisiert worden. „Durch das Anheben schwebt die letzte Stufe wieder frei“, so Lühe. Und: Darunter sei nun eine Betonplatte verlegt, damit der Aufstieg besser klappe und beim etwaigen Absinken die Stufe nicht wieder im Boden versinken könne.
„Ich freue mich riesig, dass die Sanierung noch vor dem Winter klappt“, betonte Klaus Lühe. Er und der Heimatfreund Winfried Füchsel hatten sich im Frühsommer noch einmal bei Bürgermeister Norman Klebe für die dringende Maßnahme eingesetzt. „Und Klebe hat Sponsoren gefunden, dank deren Spenden nun die Arbeit möglich ist“, sagte Lühe. Dank gelte jenen Sponsoren, denn durch sie müsse die Stadt ihren Haushalt nicht wegen der Sanierungsausgaben belasten.
Das historische Bauwerk und Wahrzeichen der Stadt ist per Erbbaupachtvertrag von Familie Lühe an die Stadt verpachtet worden.
In den letzten vier Jahren war die Standfestigkeit der Mühle immer mehr gefährdet gewesen.