Auf der Suche nach Ausdrucksformen

Salzwedel l Auf die Suche nach gemeinsamen künstlerischen Ausdrucksformen begeben sich noch bis zum 22. März insgesamt 33 Schülerinnen und Schüler der neunten Klasse der Salzwedeler Jeetzeschule. Dabei arbeiten sie Hand in Hand mit ihren Freunden vom Dawydow-Gymnasium aus dem russischen Naberezhnye Tschelny. „Viva Materia“ lautet das Motto, unter dem die Neuntklässler ihre Ideen umsetzen.

„Neben bekannten Materialien wie Holz, Gips und Draht experimentieren wir auch mit Schwämmen, Bierdeckeln und Strohhalmen“, erklärte Bettina Müller, Lehrerin an der Jeetzeschule. Dabei sind die jungen Leute oft erstaunt, in welche Richtung sich ihr Projekt während der Arbeit entwickelt.

So sind Jonas Wulffänger, Marten Reichelt, Ruslan Fedosov und Aleksandr Trodimentsov mit dem Bau einer experimentellen Skulptur aus Zahnstochern und Erbsen beschäftigt. Extrem leicht gebaut, zeigt das Bauwerk eine erstaunliche Stabilität und wächst in ungeahnte Höhen.

Um ungewöhnliche Sichtweisen geht es bei den beiden Fotoprojekten. Flora Mohn, Anne Winkler, Agata Basova und Louci Arzt beschäftigen sich dem Thema Mobbing.

Mobbingopfer fühlen sich nicht selten von allen Seiten beobachtet, stehen dadurch unter emotionalem Druck. In einem eigens geschaffenen Raum soll dieser nachempfunden werden. Dazu haben die Schülerinnen die Augen von rund 100 Personen fotografiert. Vergrößert und auf die Wände aufgebracht, erzeugen sie das Gefühl der permanenten Beobachtung.

Ungewöhnliche Einsichten in das Innenleben einer Digitalkamera ist das Thema von Jan Yannik Volk. Dazu hat er eine defekte Spiegelreflexkamera bis auf die letzte Schraube demontiert. Einzeln fotografiert werden die Teile in einer Collage neu geordnet und zumindest fotografisch wieder zueinander gebracht. „Ich will etwas betrachten, was sonst zur Betrachtung gedacht ist“, beschreibt der Schüler sein Anliegen. Zu sehen sind diese und andere Arbeiten am kommenden Donnerstag, 22. März. Um 17 Uhr beginnt die Vernissage im Kunsthaus. Gäste sind willkommen.