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Solarengergie Die Photovoltaik-Stadt Salzwedel

Acht Flächen kommen in Salzwedel für die Errichtung von Photovoltaikanlagen in Frage.

Von Antonius Wollmann 10.04.2017, 01:01

Salzwedel l Die Solarenergie könnte in Salzwedel bereits in naher Zukunft eine viel größere Rolle spielen als bisher. Die Stadtverwaltung hat bereits im Januar ein „Gesamträumliches Konzept zu Photovoltaikfreiflächenstandorten im Stadtgebiet Salzwedel“ erarbeitet. Das Papier mit dem etwas sperrigen Titel listet acht Flächen auf, die für die Errichtung von Photovolatikanlagen in Frage kommen.

Das Konzept dient dabei als Informationsgrundlage für mögliche Investoren und folgt dem Landes-entwicklungsplan für Energie. Und der setzt vor allem auf erneuerbare Energien, bevorzugt auf Photovolatik-Technik. Diese hat gegenüber Biogasanlagen einen großen Vorteil: Biogasanlagen benötige im direkten Vergleich das bis zu 25-fache an landwirtschaftlicher Nutzfläche.

Im Entwicklungsplan heißt es außerdem: „Es ist sicherzustellen, dass Energie stets in ausreichender Menge, kostengünstig, sicher und umweltschonend in allen Landesteilen zur Verfügung steht. Dabei sind insbesondere die Möglichkeiten für den Einsatz erneuerbarer Energien auszuschöpfen und die Energieeffizienz zu verbessern.“ Um dieses Ziel zu erreichen, soll auf lokaler Ebene angesetzt werden. Und zwar mit Hilfe von vor Ort abgesicherten Netzen und kleinen Anlagen.

Die Photovoltaik-Anlagen sollen nur auf sogenannten Konversionsflächen entstehen. Dies bedeutet nichts anderes, als dass jene Flächen ökologisch derart beeinträchtigt sind, dass zum Beispiel eine landwirtschaftliche Nutzung für sie ausgeschlossen wird. Landwirtschaftlich genutzte Areale zu Solarparks umzuwidmen, soll hingegen vermieden werden. Eine zusätzliche Einschränkung resultiert aus der Vorgabe, dass die Anlagen das Landschaftsbild möglichst nicht beeinträchtigen sollen. Auch müssen Auswirkungen auf den Natur-und Bodenhaushalt geprüft werden.

In den Dörfern, die über potentielle Flächen verfügen, wird das Konzept derzeit vorgestellt. Im Ortschaftsrat Seeben regte sich während der Sitzung am 26. März keine Kritik an den Plänen. „Wir haben einstimmig dafür gestimmt, weil die Flächen nicht anderweitig genutzt werden können“, sagt Ortsbürgermeister Frank Ludwig. Etwas anderes sieht es in Chüden aus. Auf der Ortschaftsratsitzung am 31. März kam Skepsis auf, weil die Areale direkt an Wohnhäuser angrenzen.

In den kommenden Wochen wird das Papier noch in Osterwohle, Henningen, Dambeck und Brietz diskutiert. Anschließend steht es auf der Tagesordnung des Bauausschusses der Stadt Salzwedel. Der Hauptausschuss wird sich am 7. Juni damit befassen, bevor am 21. Juni der Salzwedeler Stadtrat über das Konzept entscheidet.