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Spanische Azubis Willkommen auf dem platten Land

Die Freude über die Ankunft war 27 jungen Spaniern am Montag anzumerken. Sie starten eine Ausbildung in der Region.

Von Helga Räßler 28.06.2016, 01:01

Arendsee l „Willkommen auf dem platten Land, hier können Sie die Chance auf einen Neubeginn nutzen, und das günstiger als in der Großstadt“, begrüßte Claudius Teske vom Landkreis Lüchow-Dannenberg gestern Nachmittag die 27 jungen Spanier zwischen 18 und 28 Jahren im Integrationsdorf. Das sei sowohl seinem Kreis in Niedersachsen als auch dem Altmarkkreis in Sachsen-Anhalt eigen: „Uns fehlen Fachkräfte“, sagte er. Das bestätigte auch Hans Thiele aus Salzwedel und zollte den Neuankömmlingen seinen großen Respekt vor dem Mut, nach Deutschland zu kommen. „Mein Respekt gilt auch den Unternehmern, die die jungen Leute aus Madrid nun ausbilden wollen“, betonte er.

Petra Schweckendieck vom Bildungsverbund Handwerk GmbH lud alle ein zum Willkommensfest, bei dem sie sich kennenlernen könnten. „Meine Hochachtung vor allen, die in der Heimat ihre Zelte abgebrochen haben“, sagte sie und beschrieb, wie die Spanier seit Januar in Madrid Deutsch gelernt hatten. „Fünf Stunden am Tag hatten sie Sprachunterricht“, informierte sie.

Der 23-jährige Julio Pulido bewies dann in seiner Ansprache, dass er sich auf Deutsch verständlich machen kann, und dankte stellvertretend für alle anderen aus seinem Land für die Möglichkeit der Berufsausbildung. Er möchte eine Kochlehre bei Erika Kamieth im Winterfelder Hof beginnen.

„Mit unserem Programm MobiPro-EU wollen wir etwas gegen den Fachkräftemangel und die hohe Jugendarbeitslosigkeit in Europa tun“, erklärte Projektleiterin Birte Albrecht vom BVH Salzwedel zum Anliegen. Nach dem Deutschkurs folge nun ein vierwöchiges Praktikum vor Ort und dann hoffentlich eine Berufsausbildung. Die Palette reiche von Koch und Restaurantfachfrau in der Gastronomie bis zum Handwerk.

Zu Beginn hatte sie die abenteuerliche Reise der Spanier beschrieben. Nicht der Flug sei das Problem gewesen, sondern die Fahrt von Berlin in die Altmark mit Verspätungen, stundenlangen Zwischenaufenthalten und der Busfahrt kurz vor Mitternacht von Salzwedel nach Arendsee. Aber neben solchen Nachteilen der ländlichen Idylle lasse es sich dennoch gut hier leben mit viel Natur und dem See vor der Haustür.