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Sportlerball Vom Sorgenkind zum Erfolgsmodell

Der Handball bei Eintracht Salzwedel wurde dank eines Fördervereins zur Erfolgsgeschichte. Der ist jetzt 20 Jahre alt geworden.

Von Oliver Becker 20.09.2015, 23:01

Salzwedel l Der Handballförderverein des SV Eintracht Salzwedel 09 begeht in diesem Jahr den 20. Jahrestag seiner Gründung. Ein Grund zu feiern und verdienten Mitgliedern für ihre jahrzehntelange Unterstützung zu danken.

Vereinsvorsitzende Katrin Pfannenschmidt begrüßte im Kulturhaus dazu am Freitag neben den Mitgliedern, zahlreiche Gäste und Förderer. Mit seinen 650 Mitgliedern ist der SV der größte Verein der Stadt. Sieben Abteilungen, aufgegliedert in Fußball, Handball, Badminton, Tischtennis, Volleyball, Kraftsport und Laufgruppe bieten ein breites Spektrum an sportlichen Aktivitäten.

Die Abteilung Handball stellte Anfang der 90er Jahre noch das Sorgenkind des Vereins dar, blickte Katrin Pfannenschmidt in ihrer Ansprache zurück. Es gab nur eine Männermannschaft, der es aber an Nachwuchsleuten mangelte. Durch gezielte Aktionen konnten schließlich doch junge Leute für den Handballsport gewonnen werden. Doch wie meist – wird ein Loch geschlossen öffnet sich das nächste. Bald hatte die Abteilung zwar Spieler, aber es fehlte an Bällen, Spielerkleidung, Fahrgeldern und Ähnlichem.

Hans-Joachim Fentzahn, Helmut Schmidt, Gerd Juhre und Martin Düster erkannten, dass schnell gehandelt werden musste, um die gerade gewonnenen Spieler nicht wieder zu verlieren: Es war die Geburtsstunde des Handballfördervereins Salzwedel 1995.

Seit diesem Zeitpunkt ging es bergauf, sagte Pfannenschmidt in ihrer Bilanz. Spiele mit prominenten Gegnern, wie dem SC Magdeburg, dem IK Sävehof aus der ersten schwedischen Liga oder gegen die Olympiasieger von 1980 machten die Sportart in Salzwedel zunehmend populär, der Verein verzeichnete steigende Zuschauerzahlen.

Die Salzwedeler Handballer bilden heute unterdessen eine Spielgemeinschaft mit dem SV Teutonia Uelzen. In Niedersachsen spielen sie unter dem Mannschaftschaftsnamen SVT Uelzen/Salzwedel. Andreas Vogel, Salzwedels kommissarischer Bürgermeister, hob die Stellung des Sportvereins in einem Grußwort hervor. Er mache die Stadt glücklicher, schöner und vielfältiger, sagte er.

Der D-Jugend der Abteilung Fußball konnte Vogel eine Spende in Höhe von 1 500 Euro zusichern, bereitgestellt durch die Karin Witte-Stiftung. Auch Gerd Kuring vom SV Teutonia Uelzen kam nicht ohne Geschenk. Katrin Pfannenschmidt überreichte er zwei Handbälle. Für ihn und den Uelzener Verein war der Vertrag, der mit den Salzwedelern geschlossen wurde, ein wichtiger Meilenstein.

„Man kann über alles reden, aber nicht länger als fünf Minuten“, zitierte Jürgen Fischer, Vorsitzender des Handballfördervereins, den Schriftsteller Kurt Tucholsky. Er lobte die gute Zusammenarbeit zwischen den Fördervereinen der Sparten Handball und Fußball. Es sei wichtig, die Arbeit in den Vereinen auf mehrere und vor allem jüngere Schultern zu verteilen. Wie bereits Katrin Pfannenschmidt, betonte auch er, er sehe in der jetzigen Flüchtlingssituation eine Chance für den Sport. Sport habe eine gemeinsame Sprache, sagte er und dieses müsse man nutzen.

Im Anschluss wurden verdiente Mitglieder des Vereins mit Auszeichnungen geehrt. Die Einnahmen aus dem Losverkauf und aus der Spendenbox kommen der Jugendsportförderung zugute. Der Losverkauf habe an diesem Abend allein schon über 600 Euro gebracht, konnte Moderator Karsten Thiede in einer Zwischenmeldung verkünden.

Als Hauptpreis war ein Fahrrad mit einem Wert von rund 500 Euro zu gewinnen. Insgesamt gab es Preise im Gesamtwert von über 1000 Euro. Die Disco Fox Formation der Tanzschule Müller präsentierte den Gästen gelungene Tanz-Choreografien. Die Gäste ließen sich rasch anstecken und tanzten den Ballabend lang zu flotten Rhythmen der Rostocker Band „Peter und der Wüst“.