Sportverein Das Tanzen kommt an

Sich bewegen können, aber auch das Miteinander erleben: Dieses Angebot unterbreiten Sportvereine, wie in Winterfeld.

Von Anke Pelczarski 27.12.2019, 18:00

Winterfeld l „Unser Sportverein zählt heute 390 Mitglieder, davon 210 weibliche. 156 sind jünger als 18 Jahre“: Geschäftsführer Hans-Joachim Schwerin hat die aktuellen Zahlen gleich parat. Schließlich müsse der aktuelle Bestand zum Jahresende gemeldet werden, fügt er hinzu. Der Recklinger ist stolz darauf, dass der Verein so gut angenommen werde. Und dass auch die jungen Leute gern zum Sporttreiben kommen. So viele wie in Winterfeld gebe es in keinem anderen Landsportverein.

Zwölf Abteilungen gibt es derzeit. Das Angebot reicht vom Vorschul- über Kinder- bis zum Frauensport. Fußball, Tennis, Tischtennis und Floorball werden gespielt. Es wird gekegelt und getanzt. Hinzu kommen Zumba und Fitness. Und auch die Senioren halten sich fit. „Der Jüngste in der Männergruppe ist 70 geworden, der Älteste ist über 80. Nach der Erwärmung machen wir Laufschule und Gymnastik. Dann klingt die Sportstunde mit dem Erzählen bei einem Glas Wasser aus“, schildert der Geschäftsführer, der die Herren anleitet, seine Erfahrung. Er bedauert, dass der- zeit ein bisschen „die jungen Alten“ in den Reihen fehlen würden.

„Die jüngste Abteilung ist Dart. Die Idee dazu hatte Lukas Kleinfeldt. Die Mitglieder beteiligen sich sogar schon an Wettkämpfen“, berichtet Hans-Joachim Schwerin.

22 ausgebildete Lizenz-Übungsleiter geben ihr Wissen gern an die Sportler weiter. Das sei ein Pfund, mit dem der Verein wuchern könne. Aber auch den 40 Sponsoren, die regelmäßig unterstützen, sei nicht nur der Vorstand sehr dankbar. „Unser Verein wird in der Gemeinde gut akzeptiert“, ist der Geschäftsführer überzeugt und verweist darauf, dass statistisch 40 Prozent der Winterfelder Mitglied seien. Auch wenn er genau weiß, dass diese „Milch-Mädchen-Rechnung“ nicht ganz so stimme. „Die Tanzmädchen kommen aus 20 verschiedenen Orten, die nicht alle zu Winterfeld gehören. Da habe ich Hochachtung vor den Eltern und Großeltern, die sie zum Training fahren“, merkt er an.

Solch ein Angebot in derartiger Vielfalt zu unterbreiten sei nur möglich, weil es in Winterfeld so gute Sportstätten gebe. „Die Mehrzweckhalle beispielsweise ist fast täglich von 16 bis 22 Uhr mit unseren Angeboten ausgebucht “, sagt er.

Doch auch tagsüber werde sie genutzt: wenn sich die „Winterfelder Spatzen“ aus der benachbarten Kindertagesstätte dort austoben. „Da gibt es ein richtig gutes Miteinander“, freut sich Hans-Joachim Schwerin. Eine prima Kooperation gebe es auch mit der Grundschule in Apenburg. „Für diese Altersgruppe bieten wir jetzt den Kindersport an. 19 Mädchen und Jungen sind dabei“, berichtet er und fügt hinzu, dass es Absprachen mit den Sportlehrern gebe, was auch mal verstärkt geübt werden solle.

Sport treiben zu können, das sei eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung und ein wichtiger Fakt, damit junge Menschen überlegen hierzubleiben. Zudem trage das Angebot dazu bei, dass man gesund werde und bleibe. Übergewicht lasse sich durch viel Bewegung und ausgewogene Ernährung reduzieren, nicht durch Tabletten, ist sich der Geschäftsführer sicher. Er verweist auf Turnvater Friedrich Ludwig Jahn, der einmal gesagt habe, dass nur in einem gesunden Körper ein gesunder Geist wohnen könne.

Dieser berühmte Turnvater, genauer gesagt sein 70. Todestag im Jahr 1922, war übrigens Schuld, dass ein Sportverein in Winterfeld gegründet wurde. Lehrer Karl Baenisch hatte damals die Initiative ergriffen. Turnen, Fuß-, Faust- und Feldhandball wurden angeboten. Nach dem Zweiten Weltkrieg standen Fußball und Reitsport im Mittelpunkt. 1976 wurde die zum Großteil selbst gebaute Mehrzweckhalle eingeweiht, bei deren Errichtung etwa 120 Freizeit-Bauarbeiter mit angepackt hatten.

Doch nicht nur das regelmäßige Üben sei wichtig, sondern auch gemeinsame Erlebnisse, schildert der Geschäftsführer. „Am 30. Dezember treffen wir uns um 18 Uhr wieder zum Spieleabend. Dann werden die Besten beim Skat, Würfeln, Rommee und Dart gesucht“, sagt er. Eine Erfolgsgeschichte sei auch der „Start in den Frühling“, der im nächsten Jahr bereits zum 46. Mal stattfinden wird, und zwar am 26. April. Wer mit radeln, wandern oder laufen will, ist herzlich willkommen.

Hinweis der Redaktion: Im Flecken Apenburg-Winterfeld gibt es zwei weitere Sportvereine: den Turn- und Sportverein Apenburg mit dem Vorsitzenden Helmut Hardenberg und die Sportgemeinschaft Saalfeld 46 mit dem Vorsitzenden Remo Günther.