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Sportverein Ein Schal für das Miteinander

Der Sportverein Winterfeld wird im Jahr 2022 genau 100 Jahre alt. Die Mitglieder machen schon Werbung für ihr besonderes Jubiläum.

Von Anke Pelczarski 02.09.2020, 15:00

Winterfeld l Die Fahne aus der Gründungszeit, damals mit Karl Baenisch als Vorsitzenden, ist noch erhalten. Sie hat unter anderem im Jahr 1976 beim Turn- und Sportfest in Leipzig auf die Winterfelder Sportler aufmerksam gemacht. „Getragen hat sie Hans-Jo-achim Messing“, erinnert sich Hans-Joachim Schwerin, Geschäftsführer des Sportvereins Winterfeld. Allerdings hat der Zahn der Zeit an dem bedruckten Stoff, der am 16. Juni 1929 geweiht wurde, genagt. Die Erinnerung, die während der DDR-Zeit von Familie Kleinfeld aufbewahrt wurde und seit 1980 im Traditionszimmer des Mehrzweckgebäudes einen Ehrenplatz erhalten hat, war nicht reparabel.

„Wir haben eine Druckerei in Eibenstock im Erzgebirge ausfindig gemacht, die uns die Fahne neu gedruckt hat“, erzählt der Sportvereinsvorsitzende Marno Schulz. Der Neuling, der die nächsten Jahrzehnte überdauern wird, wurde Sponsoren, Sektions- und Übungsleitern während einer gemütlichen Runde unter freiem Himmel mit Corona-Abstand vorgestellt. Das Werk, auf dessen Rückseite Turnvater Jahn verewigt ist, sei gelungen, war die einhellige Meinung.

„Wir haben erstmals zum Grillen eingeladen, um auf diese Weise unseren Dank für die vielfältige Unterstützung zu sagen“, erklärt Marno Schulz. Aktuell könne der Sportverein auf 35 Sponsoren bauen. Die Verbundenheit sei groß. „Nur diejenigen, die ihr Gewerbe abmelden, springen ab“, hat er beobachtet.

Der Vorsitzende verweist auf Tennisplatz, Mehrzweckgebäude und Tennisheim als große Objekte, die unterhalten werden wollen. „In den vergangenen 25 Jahren haben wir 320.000 Euro für Werterhaltung und Modernisierung investiert“, sagt Marno Schulz. Fördergelder zu beantragen sei das eine. Aber dazu müssten die erforderlichen Eigenmittel aufgebracht werden. Das seien für den Winterfelder Verein allein 70.000 Euro gewesen. „Das hätten wir ohne unsere Sponsoren nicht finanzieren können“, schätzt er ein.

Der Vorsitzende erinnert daran, dass der Sportverein einst für Winterfeld, Recklingen, Baars und Quadendambeck gegründet wurde. Heute würden in diesen vier Orten 575 Einwohner leben, von denen 230 Mitglied seien. „Das spricht für die Verbundenheit mit unserem Verein“, freut sich Marno Schulz.

Zum Jahresende 2010 seien in der Statistik 309 Mitglieder erfasst gewesen. „Wenn alles so weiter läuft wie derzeit, dann werden wir wohl am Ende dieses Jahres 400 Mitglieder haben“, blickt er optimistisch voraus. Da sei schon ein Wahnsinn. Darin spiegele sich auch die Hilfe der Sponsoren wider, ist er sich sicher.

Aber auch das Angebot sei wohl eine Ursache für den Zulauf: Denn in Winterfeld könnten die Mitglieder zwischen elf verschiedenen Sportarten wählen, in denen sie aktiv werden wollen. „Wir haben 22 ausgebildete Übungsleiter und können damit eine hochwertige Begleitung anbieten“, sagt der Vorsitzende stolz.

Er ist froh darüber, dass der Dankeschön-Grillabend möglich ist. Denn auch für die Winterfelder sei es aufgrund der Corona-Pandemie kein leichtes Jahr gewesen. Mitte März musste von einem Tag zum anderen die Sporthalle geschlossen werden. Der Übungs- und Wettkampfbetrieb ruhte. „Wir mussten den Sportlerball, den Start in den Frühling und die Fahrt ins Blaue absagen“, listet Marno Schulz auf. Die gemütliche Runde sei gut, um sich wiederzusehen und ausgiebig zu erzählen.

Und so ganz nebenbei werden die Werbe-Utensilien vorgestellt, die unter der Regie von Lukas Kleinfeld in Auftrag gegeben worden sind. Da gibt es nicht nur die Schals, sondern auch Trikots in der Vereinsfarbe Grün mit Namen und Logo, Einkaufsbeutel mit der Aufschrift „Sport macht Spaß“ (eine Kreation von Hans-Joachim Schwerin) und Rucksäcke. „Wir wollen damit die Verbundenheit stärken, aber auch schon aufs 100-Jährige hinarbeiten“, erklärt der Sportvereinschef. Gefeiert werden solle die Festwoche übrigens im Mai 2022, gemeinsam mit der freiwilligen Feuerwehr, die dann 115 Jahre alt wird. Erste Ideen gebe es bereits. Doch verraten möchte Marno Schulz noch keine Details.