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Stadtratsbilanz Fraktion steht 2019 vor einem Umbruch

Nils Krümmel, Vorsitzender der Freien Fraktion Salzwedel, spricht über die künftige Arbeit des Stadtrates.

Von Arno Zähringer 13.02.2018, 11:11

Salzwedel l Einen Fraktionszwang gibt es bei der Freien Fraktion nicht, sagt deren Vorsitzender Nils Krümmel. Auch deshalb hätte es sich gelohnt, sich von der CDU abzuspalten. Zumal sich an dieser Situation nichts geändert hat und wohl auch nicht ändern wird. Trotzdem: Auf Dauer wird die Freie Fraktion in der jetzigen Form nicht bestehen bleiben können.

Die Arbeit innerhalb der Fraktion funktioniere gut, bei den regelmäßigen Treffen werden die verschiedenen Meinungen ausgetauscht. Positiv verzeichnet Krümmel, dass die Brötchentaste auf Betreiben der Freien Fraktion eingerichtet wurde. Verwirklicht hätte seine Fraktion gerne die Idee von Parkplätzen, die auf dem Platz vor dem Bürgercenter hätten angemietet werden können. „Schade, dass das nicht geklappt hat.“

Das Thema Finanzen und die damit verbundene Konsolidierung liegen Krümmel und den Mitgliedern seiner Fraktion „schwer im Magen“. Und mit Blick auf das Seniorenzentrum Vita sieht der Fraktionsvorsitzende nicht deren Verkauf. Lediglich eine Umwandlung in eine GmbH könnte sich die Freie Fraktion im Stadtrat Salzwedel vorstellen. Gut, dass der Verkauf der Wobau und des Bürgercenters vom Tisch sind. „Das hätten wir auch nicht mitgetragen.“ Eine gute und vernünftige Lösung sei mit dem Märchenpark und der neuen Gesellschaft gefunden worden.

Vor allem der Kampf um die Vita und das Bäderkonzept werden nach Einschätzung Krümmels die Arbeit in diesem Jahr prägen. Vor allem bei den Freizeiteinrichtungen gebe es – nicht nur in seiner Fraktion – keine einheitliche Meinung. Schließlich müssten sowohl das Wald- als auch das Freibad im Dämmchenweg saniert werden. Krümmel favorisiert ein Ganzjahresbad als „die beste Lösung“. Alles sei doch „nur Flickschusterei“. Und vielleicht gelinge es ja noch, private Investoren mit ins Boot zu holen.

Insgesamt sieht Krümmel noch Gestaltungsmöglichkeiten für den Salzwedeler Stadtrat. Auch wenn die Bundesregierung durch ihre Politik die Kommunen zum Sparen gezwungen habe.

„Das weiß ich auch nicht“, sagte Krümmel auf die Frage, wie das Klima im Stadtrat verbessert werden könnte. Er wünscht sich, dass es wieder harmonischer wird. „Momentan ist die Stimmung gereizt.“ Das zeige sich auch am Abstimmungsverhalten, das den Eindruck vermittle, dass „andere Meinungen nicht akzeptiert werden“.

Sorgenfalten treibt die Kommunalwahl 2019 auf die Stirn Krümmels. Denn „die Fraktion wird es so wohl nicht mehr geben.“ Er wisse selbst noch nicht, ob er 2019 noch einmal antreten wird. Die Entscheidung wird jedoch noch in der ersten Jahreshälfte fallen. Die Fraktion steht somit vor einem Umbruch. Denn es ist durchaus möglich, dass noch andere Fraktionsmitglieder „aufhören oder sich neu orientieren werden“, sagte Krümmel der Volksstimme.