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Stadtwaldverkauf Fünf Bieter wollen die Buchhorst haben

Die Ausschreibung der größten Fläche des Salzwedeler Stadtwalds ist beendet. Bis Mittwoch, 14 Uhr, reichten fünf Bieter Angebote ein.

Von Alexander Walter 16.11.2016, 16:32

Salzwedel l Es ist der dickste Brocken beim Verkauf des Salzwedeler Stadtwalds. Und nach der Pleite bei der Ausschreibung des Bürgerholzes war unklar, wie das Interesse ausfallen würde.

Seit Mittwoch steht nun fest: Immerhin fünf Bieter wollen das 1032 Hektar große Waldgebiet Buchhorst kaufen. Ihre Angebote reichten sie fristgerecht bis Nachmittag, 14 Uhr, bei der Verwaltung ein, informierte Salzwedels stellvertretender Bürgermeister Olaf Meining auf Nachfrage.

Das war nicht selbstverständlich. Immerhin gehören Teile der Buchhorst ebenso wie im Bürgerholz zum Flora-Fauna-Habitat- (FFH) und Vogelschutzgebiet Landgraben-Dumme-Niederung (Natura 2000-Gebiet). Dort gilt ein allgemeines Verschlechterungsverbot. Das heißt: Menschliche Eingriffe dürfen das bestehende Ökosystem nicht stören. Für die forstwirtschaftliche Nutzung sind sie daher nur bedingt geeignet.

Ob die eingereichten Angebote seriös sind und die im Liquiditätskonzept angegebene Wunschmarke von 3,75 Millionen Euro erreichen, muss jetzt geprüft werden, sagte Olaf Meining weiter. Ist ein passendes Angebot dabei, entscheidet der Stadtrat über den Verkauf. Grundsätzlich soll der Wald an den Meistbietenden verkauft werden.

Die Veräußerung des Stadtwalds ist zentrale Säule des sogenannten Liquiditätskonzeptes, mit dem das Rathaus die Zahlungsfähigkeit der klammen Stadt sichern will. Von 14,5 Millionen Euro angepeilter Einnahmen sollen allein 8 Millionen aus dem Verkauf des Forstes kommen. Im Fall des 400 Hektar großen Bürgerhozes, für das die Ausschreibung am 14. September endete, hatte es keinen einzigen Interessenten gegeben. Die Verwaltung hatte hier mit einer Summe von 3,78 Millionen Euro auf die höchsten Einnahmen aller Teilflächen des Stadtwaldes gehofft. Unterdessen soll Bewegung in Verkaufsverhandlungen mit Interessenten gekommen sein. Die Gespräche dazu würden noch andauern, sagte Olaf Meining.

Für 29 Hektar Landwirtsschaftsfläche, die sogenannten Salzwiesen, ist die Ausschreibungsfrist ebenfalls abgelaufen. Für sechs Verkaufslose Grünland und Wiesenflächen nördlich von Hoyersburg wurden drei Angebote eingereicht, sagte Olaf Meining. Auch in diesem Fall werde die Verwaltung die Angebote prüfen, bevor der Stadtrat über den Verkauf entscheidet.

So gut wie fest steht zudem der Verkauf von 42 Hektar nördlich der Buchhorst am Grünen Band an die Landgesellschaft Sachsen-Anhalt. Wegen des Schutzwerts der Flächen und des Interesses der Landgesellschaft hatte der Stadtrat diese während seiner Sitzung am 9. November aus der Auschreibung der Buchhorst herausgelöst.

Bereits verkauft sind zudem die mit 37,3 Hektar kleinsten Flächen des Stadtwaldes in Gerstedt und Königstedt. Einzelheiten zur Verkaufssumme nannte Olaf Meining nicht. Der Stadtrat hatte die Entscheidung im nichtöffentlichen Teil der Sitzung am 9. November getroffen.