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Test für 2018 Heimbewohner kreieren Hörspiel-Krimi

Jugendfilmcamp und Bewohner der LeBe Mechau schreiben Krimigeschichte: Am Arendsee entsteht ein Hörspiel.

Von Helga Räßler 19.10.2017, 15:10

Arendsee l Im Saal 1 des Arendseer Integrationsdorfes saßen die Bewohner der LeBe (Leben mit Behinderung) aus den Heimen in Kaulitz und Mechau mit dem Team des Jugendfilmcamps um eine große Tafel. Filmemacher Norman Schenk erklärte den Akteuren unter der Leitung von Simone Sode und Doreen Oberst vom Betreuerteam der LeBe das Projekt: „Diese drei gemeinsamen Tage hier im Ida sind ein Testlauf für das, was wir ab 2018 vorhaben“, sagte er.

Dann starte nämlich das neue Filmcampvorhaben der Gruppenreisen für Menschen mit Handicap in Kooperation mit dem Ida und der LeBe. „Testlauf heißt, dass die Gäste später wie ihr diese Workshops während ihres Aufenthaltes hier absolvieren können“, so Schenk.

Dann übernahm Filmemacher Stefan Rakebrand die Regie und sammelte mit allen um den Tisch Ideen für ein Hörspiel. Nach einer Stunde einigten sie sich auf eine Kriminalgeschichte. Dann teilte sich das Ganze in zwei Gruppen: Eine sollte nach dem Mittagessen im Freien die Geräusche aufnehmen, die anderen sollten ihre Rollen als Kommissar, Polizist, Kellner, Täter und Opfer spielen und die Dialoge ins Mikro sprechen.

Die Ideenfindung und die Übungen zu Geräuschkulissen hielten Kameramann Til Eitner und sein Tonassistent Philipp Bernau fest. „Ein Teil der Aufnahmen wollen wir für unsere Website im Internet verwenden, mit der wir für die Gruppenreisen werben werden“, kündigte Schenk an. Heute geht es mit einem Videodreh im Workshop weiter, morgen folgt der Fotografiekurs.

„Es arbeitet sich sehr gut mit den Heimbewohnern zusammen, es ist fast so wie im Sommer im Jugendfilmcamp – alle sprühen nur so vor Ideen und Tatendrang, sind kreativ und engagiert“, schätzte Schenk ein.

Das Camp geht übrigens mit großen Schritten in die Ganzjährigkeit. Die Handicapreisen sind ein Teil. Die Zusammenarbeit mit Berufseinsteigern, Bewerbern an Schauspiel- und Filmhochschulen, mit Schulen und Gymnasien ein weiterer.

Und im Moment laufen die Planungen für den Umbau auf dem Gelände des ehemaligen örtlichen Ferienlagers. „Eine Archtekturstudentin aus Frankfurt am Main hat uns eine 65-seitige Vorplanung vorgelegt, die sie nun konkretisiert“, informierte Norman Schenk. Johanna Ley beginne jetzt im Rahmen ihrer Masterarbeit die Endplanung. Studio, Kino, Raum für Workshops, Speisesaal und mehr sollen entstehen. Um die Investition schultern zu können, hat die YouVista GmbH, Träger des Filmcamps, zusammen mit dem Förderverein Filmstadt Arendsee den Antrag auf eine Änderung des derzeitigen in einen Erbbaupachtvertrag gestellt.