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Wolf Salzwedeler Stadtrat will Abschuss

Der Wolf soll ins Jagdrecht aufgenommen werden. Dafür sprach sich die Mehrheit der Salzwedeler Stadträte aus.

Von Fabian Laaß 02.06.2017, 14:29

Pretzier/Salzwedel l Als der Wolf 1992 unter Naturschutz gestellt wurde, habe keiner mit seiner Ausbreitung rechnen können. "Sicherlich gehört er zur Natur, aber er hat seine Angst vor dem Menschen verloren“, erklärte Peter Fernitz, Vorsitzender der CDU-Fraktion. Die Christdemokraten hatten zur Sitzung des Salzwedeler Stadtrates im Dorfgemeinschaftshaus Pretzier eine Resolution eingebracht, in der sie die Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht fordern.

Fernitz stellte klar, dass er das Wolfskompetenzzentrum in Iden für eine reine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme halte und forderte, das strikte Abschussverbot für Wölfe aufzuheben.

„Auf den Dörfern haben die älteren Bewohner und die Eltern Angst. Deshalb fordern wir die Aufnahme des Wolfs ins Jagdgesetz mit festen Schon- und Abschusszeiten“, ergänzte Peter Fernitz. Es ginge nicht gegen den Wolf, sondern darum, eine Akzeptanz des Raubtieres in der Bevölkerung zu schaffen. „Keiner will den Wolf ausrotten“, erklärte er.

Christian Franke (Grüne/Bürgerbund) stellte klar, dass es seiner Fraktion und auch den Landes-Grünen um den Schutz des Wolfs als Art gehe. „Die Entnahme einzelner Tiere ist in Ordnung. Für eine Aufnahme ins Jagdrecht sehen wir aber keinen Bedarf“, so Christian Franke.

Auch Gabriele Gruner (Die Linke) und Wolfgang Kappler (Salzwedel Land) sahen ein Gefährdungspotenzial durch den Wolf. „In den vergangenen drei Jahren ist er außer Kontrolle geraten. Bei Drückjagden sehen wir schon Wölfe und Jungtiere weglaufen. Wir haben ein Problem mit dem Wolf“, machte Kappler deutlich. Deshalb müsse von der Basis Druck nach oben ausgeübt werden.

Norbert Hundt (SPD/Für Salzwedel) sprach sich für ein Zusammenleben mit dem Wolf. „Aber nur auf Abstand“, schränkte er ein. Der Resolution wurde schließlich mit 9 Nein-Stimmen und 3 Enthaltungen mehrheitlich zugestimmt.