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Tierheim Verein bittet um Räumungsaufschub

Der Tierschutzverein Salzwedel wird vorerst nicht das Tierheim-Grundstück in Hoyersburg an die Stadt herausgeben.

Von Anke Pelczarski 02.12.2019, 11:00

Hoyersburg l „Die Stadt hat uns angeboten, dass wir sogenannte Scheinbestandteile (Anm. der Red.: das sind Anbauten, die ohne Beschädigung der Bausubstanz zurückgebaut werden können) entfernen können. Das ist noch nicht erledigt“, sagte Antje Gebert, Vorsitzende des Tierschutzvereins Salzwedel, auf Nachfrage der Volksstimme. Deshalb habe sie um einen Aufschub des Auszuges gebeten. Das Schreiben von Bürgermeisterin Sabine Blümel bezüglich der Aufforderung zur Räumung des Grundstücks habe sie vor der Mitgliederversammlung am Sonnabend per Mail erreicht. „Ich habe es während der Zusammenkunft im Tierheim Hoyersburg verlesen“, erklärte sie.

Der Pachtvertrag mit dem Tierschutzverein Salzwedel zum Betreiben des Tierheimes in Hoyersburg laufe rechtmäßig am 31. Januar 2020 aus. „Wir fordern von der Stadt einen Werteausgleich für Investitionen in vergangenen Jahren in Höhe von 190.000 Euro“, sagte die Vorsitzende. Eine Auflistung sei der Stadt zugestellt worden. Das Inventar, das dem Verein gehöre, sei geräumt und gesichert, fügte Antje Gebert hinzu.

Sie habe mehrfach bei der Stadt um einen Gesprächstermin mit der Bürgermeisterin gebeten, um offene Fragen zu klären. Allerdings habe es keine Bereitschaft seitens der Stadt gegeben. Das lasse mutmaßen, dass es wohl schon längere Zeit auf der Agenda gestanden habe, „uns auf legale Weise aus dem Hoyersburger Tierheim zu entfernen und es bereits Gespräche mit dem Tierheim Ahlum gegeben hat“. Doch müsse ein städtischer Verkauf nicht ausgeschrieben werden?, fügte sie fragend hinzu.

Während der fast fünfstündigen Mitgliederversammlung am Sonnabend habe es eine Antragflut gegeben. „Sieben Tage vor der Versammlung sind Anträge auf meine Abwahl und zur Auflösung des Vereins gestellt worden“, berichtete Antje Gebert. Diese konnten nicht behandelt werden, da Beschluss-anträge in der Tagesordnung enthalten sein müssten. Zu jenem Zeitpunkt sei diese bereits verschickt. Kritisiert worden sei die Kälte in der Futterküche, in der getagt wurde. „Sämtliche Gaststätten waren ausgebucht. Wir haben Heizkörper aufgestellt. Und es gab für jeden eine Sitzmöglichkeit“, sagte die Vorsitzende und fügte hinzu, dass der Vorstand alle Vorwürfe entkräften konnte.

Den Verein belaste die Fördermittel-Rückzahlung für zwei Projekte, die vor weniger als fünf Jahren umgesetzt worden. Dazu gehöre unter anderem der Bau der Hundequarantänestation. „Das summiert sich auf knapp 20.000 Euro Rückforderung“, schilderte Antje Gebert. Das sei das Mindeste, was die Stadt ihrer Meinung nach zahlen müsse.

Für Unmut bei den Mitgliedern sorgte die Nachforderung von Mitgliedsbeiträgen. „Ich habe kein ordentliches Mitgliederregister übergeben bekommen“, sagte die Vorsitzende. Da sei es vorgekommen, dass einige zu Unrecht angeschrieben worden seien. Erika Lahmann sei mehrheitlich als Schriftführerin abgewählt, Beatrix Schade als Nachfolgerin bestimmt worden.

„Im Frühjahr steht die nächste reguläre Vorstandswahl an“, blickte Antje Gebert voraus. Keiner aus dem jetzigen Vorstand sei bereit, das Amt weiterzuführen.